09.02.2025 15:23:01
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DWS: Fortschritte bei der Energiewende und politische Verpflichtungen geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus für Europas Transformation
Aus Sicht so mancher Kommentatoren befindet sich Europa in einer Abwärtsspirale. Die US-Regierung unter Donald Trump bringt erhebliche zusätzliche Risiken und Herausforderungen, nicht zuletzt durch das Drohen mit Zöllen. Die Betrachtung der Energiewende gibt jedoch Anlass zu vorsichtigem Optimismus, dass Europa beginnt, entschlossen zu handeln, um sich selbst zu transformieren.
Vor zwei Jahren veröffentlichte die DWS einen umfassenden Bericht über die Herausforderungen, vor denen Europa steht. Europas Schuldenstand, Demografie, strategische Abhängigkeiten und Risiken durch Klimakatastrophen wie Überschwemmungen gehören zu den wichtigsten Herausforderungen auf Makroebene. Auf Mikroebene kamen wir zu dem Schluss, dass die Unternehmen die strukturellen Herausforderungen, die vor uns liegen, noch nicht erkannt haben.
Die Europäer, die Wirtschaft und die Politik waren auch stark von den steigenden Energiepreisen und der Inflation betroffen, nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war. Europa ergriff jedoch rasch zahlreiche Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen zu verringern und sich rasch von russischen Energieimporten zu lösen.
Unser „Chart der Woche“ zeigt eines der wichtigsten Ergebnisse der vielen ergriffenen Maßnahmen: insgesamt 59 Milliarden Euro weniger Importe fossiler Brennstoffe durch den Ausbau der Wind- und Solarenergie. Ohne die im Jahr 2023 installierte Wind- und Solarenergie wäre in der gesamten EU der Verbrauch fossiler Gase und Kohle um 11 Prozent höher gewesen.
Fortschritte bei der Energiewende sind ein wichtiger Frühindikator für die Aussichten Europas, insbesondere in Verbindung mit der wachsenden politischen Bereitschaft, seine Herausforderungen anzugehen.
Vor den EU-Wahlen wurden die ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und Enrico Letta beauftragt, separate Berichte über die europäische Wettbewerbsfähigkeit und den Binnenmarkt zu verfassen. Manche Leser mögen solchen Berichten skeptisch gegenüberstehen, doch diese Empfehlungen sind nun fest in der Stellenbeschreibung oder den „Mission Letters“ der neuen Kommissare verankert. Eine Erklärung aller EU-Staats- und Regierungschefs signalisiert ebenfalls die politische Bereitschaft zur Veränderung. Und der Arbeitsplan der Kommission setzt Prioritäten für Innovation, Dekarbonisierung und Sicherheit und verspricht, Europas Arbeitskräfte, Kapital, Ersparnisse und den Binnenmarkt zu stärken.
Diese Prioritäten stimmen stark mit den Empfehlungen der DWS in unserem Bericht über die Investitionsattraktivität Europas überein.8) Viele geopolitische Entwicklungen könnten Politiker aus der Bahn werfen, aber das Energiepolitik- und Subventionsfeuer der US-Regierung stärkt Europas Attraktivität. Privatmarktinvestoren sollten noch einmal hinschauen: Europa verändert sich und schafft Chancen.
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