FRANKFURT (dpa-AFX) - Sichere Anlagen wie deutsche Bundesanleihen waren am Dienstag stark gefragt. Dagegen standen Staatstitel südeuropäischer Länder unter Druck. In Deutschland fiel die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erstmals seit April 2015 unter die Marke von 0,1 Prozent. Im Tief lag sie bei 0,0797 Prozent. Zuletzt rentierten die Papiere mit 0,098 Prozent.
Fallenden Renditen standen deutliche Kursgewinne gegenüber. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Abend um 0,32 Prozent auf 164,25 Punkte. Dagegen waren die Kurse in Italien, Spanien und Portugal rückläufig. Händler begründeten dies mit neuen Unwägbarkeiten über den Fortgang der Griechenlandkrise. Für Aufregung und Diskussionen hatte unlängst ein internes und öffentlich verbreitetes Telefonat von Mitarbeitern des Internationalen Währungsfonds gesorgt, in dem es um die Schuldentragfähigkeit und den Reformwillen des Landes ging.
Als sicher geltende Bundesanleihen profitierten dagegen von der schlechten Stimmung an vielen Aktienmärkten. Gründe für die neuerliche Zinstalfahrt gibt es einige. Experten nennen unter anderem die ungewöhnlich schwache Inflation, die die von Investoren verlangten Zinsaufschläge zum Ausgleich der Teuerung vermindert. Zudem gelten die globalen Wachstumsaussichten als gedämpft. Die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und wirtschaftliche wie politische Unwägbarkeiten kommen hinzu./tos/jha/