FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag im Nachmittagshandel unter Druck geraten. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum späten Nachmittag um 0,23 Prozent auf 162,98 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,35 Prozent.

EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hatte die Erwartungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gedämpft. Er hoffe, dass die Marktteilnehmer die Lage vor der kommenden Zinsentscheidung im März "rationaler" einschätzen werden, sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) am Montag vor Journalisten in Budapest. Vor der Zinsentscheidung im vergangenen Dezember seien die Erwartungen der Anleger an die geldpolitischen Beschlüsse "klar zu hoch gewesen".

Besonders deutlich gerieten die portugiesischen Anleihen unter Druck. Es zeichnet sich ab, dass die Verhandlungen zwischen Portugal und der EU-Kommission über den Haushaltsentwurfs der Regierung schwierig werden. Einen Tag vor der Erörterung in der EU-Kommission verwies Kommissionssprecherin Annika Breidthardt in Brüssel auf große Differenzen. Die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Staatsanleihen stieg um 0,05 Prozentpunkte auf 2,911 Prozent.

Die am Vormittag veröffentlichten Daten zur Unternehmensstimmung aus der Eurozone bewegten den Markt kaum. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im Januar zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 52,3 Punkte gefallen. Damit wurde eine erste Schätzung für die gesamte Eurozone bestätigt. Während Spanien positiv überraschte, enttäuschten die Daten aus Italien. In beiden Ländern wird keine Erstschätzung veröffentlicht./jsl/he