FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Donnerstag an ihren jüngsten Aufwärtstrend angeknüpft. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,07 Prozent auf 135,54 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,20 Prozent. Mit zeitweise 2,16 Prozent erreichte sie den tiefsten Stand seit dem Frühjahr.
Die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im kommenden Jahr mit Zinssenkungen beginnen könnte, belastet die Renditen. Hinzu kamen schwache Daten aus der Industrie in Deutschland. Die Gesamtproduktion ist im Oktober den fünften Monat in Folge gefallen, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten.
"Die Misere der deutschen Industrieproduktion setzt sich fort", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Seiner Einschätzung nach steht die Industrieproduktion repräsentativ für die gesamte deutsche Wirtschaft, die derzeit nicht vom Fleck komme.
In Japan stiegen die Renditen hingegen deutlich an. Dies wirkte sich jedoch nur kurzzeitig auf den europäischen Markt aus. Bemerkungen aus den Reihen der Notenbank führten zu steigenden Kapitalmarktzinsen. Notenbankchef Kazuo Ueda hatte vor dem Parlament gesagt, ab dem Jahreswechsel werde der Umgang mit der Geldpolitik schwieriger. Einen Tag zuvor hatte Vizechef Ryozo Himino sich öffentlich Gedanken über die Folgen eines Abschieds von den jahrelangen Negativzinsen gemacht. Japanische Staatsanleihen standen am Donnerstag daher unter hohem Druck./jsl/jha/