FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future gewann 0,28 Prozent auf 134,55 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,22 Prozent.

Preisdaten aus Deutschland deuten auf eine weiter nachlassende Inflation hin. Im Juli hatte sich der Anstieg der deutschen Erzeugerpreise weiter abgeschwächt. Eine zweite Schätzung der Verbraucherpreise in der Eurozone lieferte am späten Vormittag keine Überraschung. Die Inflation hatte wie erwartet um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent zugelegt.

Zuletzt hielten sich die Kursbewegungen am deutschen Rentenmarkt in engen Grenzen, und der Handel verlief weitgehend impulslos. Zudem hätten sich die Zinserwartungen beiderseits des Atlantiks "nicht in größerem Maße verändert", hieß es von Experten der Landesbank Hessen-Thüringen.

An den Finanzmärkten warten Anleger auf das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. Hier erhoffen sie sich Hinweise auf die künftige Geldpolitik in den USA. Bei der Tagung im US-Bundesstaat Wyoming steht eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell im Mittelpunkt, die am Freitag erwartet wird. Dieser hatte zwar zuletzt im Juli eine Zinssenkung für September signalisiert, den Schritt aber von der weiteren Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig gemacht.

"Der Wendepunkt der US-Geldpolitik ist endlich erreicht", schrieb Analyst Rene Albrecht von der DZ Bank. Jene Fed-Offiziellen, die sich bislang aus den Sommerferien zurückgemeldet haben, hätten die Möglichkeiten für eine zeitnahe Lockerung der Zinszügel bestätigt. Allerdings haben sich Albrecht zufolge bislang auch überwiegend geldpolitische Tauben gemeldet, die eher eine expansive Geldpolitik verfolgen. Es heiße also abwarten, bis Powell mehr Hinweise über den Grad der geldpolitischen Lockerung im September liefern könne./la/he