28.02.2022 19:13:38
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Deutsche Anleihen: Legen deutlich zu - Neue Finanzsanktionen gegen Russland
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag deutlich zugelegt. Angesichts des Ukraine-Kriegs und scharfer Finanzsanktionen des Westens gegen Russland suchten Anleger sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere.
Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum frühen Abend um 0,92 Prozent auf 167,72 Punkte. Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen fiel auf 0,13 Prozent. In allen Ländern der Eurozone gaben die Renditen deutlich nach.
Am Wochenende hatte der Westen scharfe Finanzsanktionen gegen Russland verhängt. Die Europäische Union (EU) setzte Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Sie umfassen ein Verbot von Transaktionen mit der Notenbank. Zudem werden alle Vermögenswerte der Bank in der EU eingefroren. Die russische Zentralbank reagierte unter anderem mit einer drastischen Zinsanhebung um 10,5 Punkte auf 20 Prozent.
Die Sanktionen gegen die Zentralbank gelten als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift. "Der Ausschluss ausgewählter russischer Banken von Swift und das Einfrieren der Devisenreserven der russischen Zentralbank verschärfen den wirtschaftlichen Schmerz für Russland, auch wenn der Westen kein Embargo gegen Rohstoffimporte aus Russland verhängte", erklärte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gingen am Abend ohne greifbares Ergebnis zu Ende. Beide Seiten hätten eine Reihe von Hauptthemen festgelegt, bei denen "bestimmte Entscheidungen" getroffen werden müssten. Der Verhandlungsprozess soll aber fortgesetzt werden. Der Beginn der Verhandlungen hatte etwas Zuversicht geweckt und die Anleihen vorübergehend belastet./jsl/stw