FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Mittwoch nach überraschend guten Konjunkturdaten aus der Eurozone gefallen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel am späten Nachmittag um 0,31 Prozent auf 142,11 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug um vier Stellen auf 1,67 Prozent. Insgesamt sei die Risikofreude an den Anleihemärkten zur Wochenmitte weiter gestiegen, erklärten Händler die Kursverluste bei den als besonders sicher geltenden Bundesanleihen.

 

    Am späten Vormittag hatte die europäische Statistikbehörde Eurostat einen überraschend starken Dezember-Anstieg der Industrieproduktion in der Eurozone um 0,7 Prozent zum Vormonat gemeldet. Bankvolkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Außerdem sorgte ein deutlicher Rückgang der Renditen für Staatsanleihen aus den Krisenstaaten Spanien, Italien und Portugal ebenfalls für mehr Risikofreude bei Investoren.

 

    Allerdings sah sich Italien am Vormittag bei einer Versteigerung mit steigenden Finanzierungskosten konfrontiert. Wegen steigender politischer Risiken vor den Wahlen wird das Land von Anlegern zuletzt wieder skeptischer betrachtet. Auch bei einer Versteigerung von deutschen Anleihen mit zweijähriger Laufzeit zogen die Renditen an. Deutschland musste mit 0,21 Prozent den höchsten Zins seit März bieten, um sich frisches Geld am Markt zu besorgen./jkr/hbr