FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag deutlich unter Druck geraten. Hinweise auf eine möglicherweise doch noch diplomatische Lösung lasteten auf den Kursen. Bis zuletzt fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,36 Prozent auf 166,05 Punkten. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,23 Prozent.

Russland hat der Ukraine eigenen Angaben zufolge ein Angebot für Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk überreicht. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagabend der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Vor seinem Angebot hatte der Kreml bereits positiv auf zwei Gesprächsangebote des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj reagiert.

Dies hat etwas die Zuversicht am Anleihemarkt gestärkt. Die als sicher geltenden Anleihen waren weniger gefragt. Am Donnerstag hatten deutsche Bundeswertpapiere mit starken Kursgewinnen auf den Angriff Russlands auf die Ukraine reagiert. Nach wie vor ist die Verunsicherung hoch. Der erste Schock der Invasion scheint an den Finanzmärkten aber überwunden.

Aufgrund des russischen Einmarschs in das Nachbarland haben die Europäische Union (EU) und die USA umfangreiche Sanktionen auf den Weg gebracht. Zudem verhängte die EU auch Sanktionen gegen Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow.

Zu dem viel diskutierten Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift ist es aber noch nicht gekommen. Ein Ausschluss hätte Experten zufolge weitreichende Folgen, nicht nur für die russischen Banken. Dass die Sanktionen der EU und der USA milder ausfielen, als sie hätten sein können, habe die Märkte stabilisiert, schrieben die Experten der Landesbank BayernLB./jsl/he