FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch nach schwachen US-Konjunkturdaten deutlich zugelegt. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,77 Prozent auf 140,22 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 1,99 Prozent.
Gestützt wurden die Anleihen durch schwache Konjunkturdaten aus den USA. So sind die Einzelhandelsumsätze im Dezember überraschend deutlich gefallen. Auch die Industrieproduktion gab stärker als prognostiziert nach. Zudem sanken die Erzeugerpreise erneut. Dies deutet auf einen anhaltenden Rückgang des Preisdrucks in den USA hin. Die Daten dürften die US-Notenbank darin bestärken, ihr Zinserhöhungstempo zu verlangsamen.
Noch am Vortag hatte eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg für Kursgewinne am Anleihemarkt gesorgt. Demnach wird in den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) in Erwägung gezogen, das Zinsanhebungstempo auf der übernächsten Sitzung im März zu verlangsamen. Dies steht im Gegensatz zu jüngsten Äußerungen vieler Notenbanker, wonach die EZB ihre Zinsen noch länger deutlich anheben müsse. Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Gallhau wies die Spekulationen am Mittwoch zurück. Daraufhin gaben die Kurse von Bundesanleihen nach - wenn auch nur vorübergehend.
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