Von Jon Hilsenrath
Vitor Constancio, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), hat Bedenken zerstreut, dass nicht genügend geeignete Staatsanleihen für das geplante Anleihekaufprogramm (QE) der EZB zur Verfügung stehen.
Beginnend ab März dieses Jahres plant die EZB, Monat für Monat Schuldtitel für 60 Milliarden Euro zu kaufen. Das Programm soll bis September kommenden Jahres laufen.
Einige Anleger befürchten, dass Anleihen von Emittenten mit hoher Bonität knapp werden könnten. Die Bedenken gelten besonders deutschen Anleihen, auf die mit monatlich 12 Milliarden Euro der Löwenanteil der Käufe entfallen soll.
Nach Angaben Constancios umfasst das Angebot in Frage kommender Anleihen 4 Billionen Euro. Es handele sich um einen "tiefen" Markt mit "vielen Investoren". "Wir rechnen nicht mit einem solchen Problem", so der EZB-Vizepräsident.
Der Bund plant für dieses Jahr Emissionen von Anleihen im Volumen von 147 Milliarden Euro, die für das EZB-Programm geeignet sind. Das betrifft Anleihen mit Laufzeiten von zwei bis 30 Jahren. Gleichzeitig werden aber Anleihen im Volumen von 132 Milliarden Euro fällig. Deshalb beträgt das deutsche Emissionsvolumen netto nur 15 Milliarden Euro.
Das Kaufprogramm der EZB sieht aber den Kauf von deutschen Anleihen für 215 Milliarden Euro zwischen März dieses Jahres und September 2016 vor. Das wäre 26 Mal mehr, als der deutsche Anleihemarkt im selben Zeitraum voraussichtlich wachsen wird, heißt es bei der Bank Morgan Stanley.
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February 27, 2015 15:30 ET (20:30 GMT)
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