EZB im Fokus |
02.03.2021 13:06:00
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Bund refinanzierte sich trotz volatiler Renditen zu negativem Zins
Im Laufe des Februars war es europaweit bei den längerfristigen Anleihenrenditen deutlich bergauf gegangen. Geschuldet war dies vor allem Renditenanstiegen bei US-Anleihen sowie gestiegenen Inflationserwartungen.
Auch in Österreich drehten die Renditen der zehnjährigen Zinsen zwischenzeitlich wieder ins Plus - zum ersten Mal seit April des Vorjahres, sagte der Chef der Oesterreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) Markus Stix am Dienstag zur APA. In den vergangenen Tagen seien die Renditen jedoch wieder in den negativen Bereich zurückgekehrt, insbesondere wegen Aussagen von EZB-Vertretern.
Die Europäische Zentralbank (EZB) blickte zuletzt mit Sorge auf die steigenden Renditen. Denn diese hatten Befürchtungen ausgelöst, dass sich dadurch die Kreditkosten für Firmen und Haushalte mitten in der Pandemie verteuern könnten. Das wiederum könnte den für heuer erhofften wirtschaftlichen Aufschwung bremsen.
Sowohl EZB-Chefin Christine Lagarde sowie der EZB-Vizepräsident Luis de Guindos betonten jedoch Ende Februar, dass die EZB nach wie vor genug Spielraum habe, um auf den Renditenanstieg zu reagieren. Im Raum stehen vor allem weitere Anpassungen beim Anleihen-Kaufprogramm PEPP oder eine Senkung des Einlagenzinssatzes. Ob es bei den verbalen Äußerungen bleibt, oder ob die EZB bei ihrer Zinssitzung am 11. März Taten folgen lässt, werde sich laut Stix erst zeigen.
Bei der heutigen Auktion konnten die heimischen Staatsanleihen jedenfalls wieder negative Emissionsrenditen erzielen. Die Begebung sei wieder "exzellent gelaufen", so der OeBFA-Chef. Bei der zehnjährigen Anleihe - diese wurde Ende Jänner erstmals begeben - belief sich die Rendite auf minus 0,138 Prozent, bei der kürzerlaufenden Anleihe waren es minus 0,662 Prozent.
Beide Papiere seien zudem deutlich überzeichnet gewesen - 2,55-fach bei der zehnjährigen und 3,07-fach bei der dreijährigen Anleihe. Auch die Spreads zu den jeweiligen deutschen Benchmarks konnte bei beiden Bundesanleihen erneut eingeengt werden, sagte Stix.
Die zehnjährige Anleihe hat einen Kupon von 0,00 Prozent und nach ihrer ersten Aufstockung ein Gesamtvolumen von 4,69 Mrd. Euro. Die fünfjährige Anleihe (Restlaufzeit noch bis 2024) hat ebenfalls einen Kupon von 0,00 Prozent, das Volumen liegt bei rund 9,7 Mrd. Euro. Bis dato hat die OeBFA rund 20 Prozent ihres Finanzierungsplans für 2021 erfüllt.
(Schluss) bel/itz
WEB http://www.oebfa.at/
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