23.03.2013 11:53:30
|
Zyperns Präsident Anastasiades am Samstag auf den Weg nach Brüssel
NIKOSIA --Der Staatschef von Zypern Nikos Anastasiades und führende Vertreter der Parteien reisen noch am Samstag nach Brüssel. Sie sollen sich dort mit Vertretern der EU-Führung zu Gesprächen über den Rettungsplan für das Land treffen, berichtet Sky News unter Berufung auf die zyprische Nachrichtenagentur CNA am Samstag. Zuvor hatten bereits Politiker aus dem Umfeld von Nikos Anastasiades Dow Jones Newswires gesagt, dass Anastasiades und führende Politiker sich am Samstag mit hochrangigen Vertretern der Europäischen Union treffen werden.
Die Delegation werde gegen Mittag nach Brüssel abreisen und dann entweder Samstagabend oder am Sonntag wieder nach Zypern zurückkehren, so Sky News weiter. Abhängig vom Ergebnis des Treffens werde das Parlament in Nikosia entweder in der Nacht zum Sonntag oder erst am Sonntagmorgen über die geplante Abgabe für Bankeinlagen abstimmen.
Im Ringen um eine Lösung seiner Finanzprobleme ist Zypern am Freitagabend doch noch ein kleines Stück weitergekommen. Das zyprische Parlament verabschiedete Gesetze zu Kapitalverkehrskontrollen und zur Einrichtung eines nationalen Solidaritätsfonds. Mit den Kapitalverkehrskontrollen soll verhindert werden, dass es zu einem sogenannten Bank Run kommt. Denn ohne Maßnahmen wie Obergrenzen bei Überweisungen, Auszahlungen oder Scheckeinlösungen steht zu befürchten, dass die Bankkunden ihre Einlagen abzuheben versuchen, wenn die Banken, die seit dem Wochenende geschlossen sind, wieder öffnen. Auch die Aufspaltung der Laiki Bank in ein reguläres Institut und eine sogenannte Bad Bank erlaubten die Abgeordneten.
Der Beschluss über die umstrittene Zwangsabgabe für Sparvermögen steht noch aus. Zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen sagten, die Regierung in Nikosia habe eine Zwangsabgabe für Spareinlagen erst über 100.000 Euro vorgeschlagen, diese soll bei 20 Prozent liegen. Betroffen sollen aber nur Konten bei der Cyprus Bank sein, der größten Bank des Landes. Hier haben die meisten Ausländer ihre Gelder. Am Dienstag hatten die Abgeordneten in Nikosia noch jede Zwangsabgabe auf Bankguthaben kategorisch abgelehnt.
Zypern muss 5,8 Milliarden Euro als Eigenleistung erbringen, um Finanzhilfen von 10 Milliarden Euro von der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds zu erhalten. Die EZB hat Zypern dafür ein Ultimatum bis Montag gestellt. Andernfalls stellt sie ihre Notfallkredite für die zyprischen Banken ein.
DJG/DJN/cbr
(END) Dow Jones Newswires
March 23, 2013 06:23 ET (10:23 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 23 AM EDT 03-23-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!