27.03.2013 18:50:33
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Zyperns Außenminister: 'Europa ist unsolidarisch'
Die deutschen Steuerzahler vergäßen, dass sie ihr Geld, mit dem in Schwierigkeiten geratenen Staaten der EU geholfen werde, nicht nur verzinst zurückerhielten, sondern dass die in den Süden transferierten Milliarden auch dem Erhalt der Absatzmärkte in der EU diene. Bei der Frage, wie sich Zyperns Krise besser hätte lösen lassen, zeigte sich der Minister jedoch ratlos: "Ehrlich gesagt: Ich weiß es auch nicht." Zypern habe während der Verhandlungen in der vergangenen Woche sogar kurz vor der Entscheidung gestanden habe, aus der Eurozone auszuscheiden. "Das war eine Möglichkeit, die wir zeitweilig ernsthaft in Betracht ziehen mussten", sagte Kasoulidis der Zeitung". Es war das erste Mal, dass ein Minister eines Mitglieds der Eurozone zugab, sein Staat habe selbst einen Rückzug aus der gemeinsamen Währung erwogen.
Kasoulidis verteidigte die Versuche des zyprischen Finanzministers, in Moskau über Finanzhilfe zu verhandeln: "Es waren die EU und insbesondere Deutschland, die Russland an dem Bailout beteiligen wollten". Russland ist nach Kasoulidis Einschätzung auch bereit, Zypern zu helfen: "Präsident Putin hat Anweisungen gegeben, die Laufzeit des uns von Russland gewährten Kredits zu verlängern und den Zinssatz von 4,5 auf 2,5 Prozent zu senken." Die umstrittene Idee, auch Guthaben unter 100.000 mit Zwangsabgaben zu belegen, sei von der EU-Kommission und nicht der zyprischen Regierung gekommen. "Der erste Vorschlag der Kommission sah eine Abgabe von 3,5 Prozent auf Guthaben unter 100.000 Euro vor." Die Frage, ob die Kommission sich über die europäische Garantie für Einlagen von bis zu 100.000 Euro hinweggesetzt habe, bejahte Kasoulidis. "Aber sie sagten, es handele sich um nicht um eine Zwangsabgabe, da die Betroffenen Anteilsscheine der Banken erhalten sollten und ihr Geld damit nicht irreversibel verloren war."/jsl/he
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