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04.10.2015 22:46:47

Zwei Drittel der EU-Staaten beantragen Verbot von Genpflanzen-Anbau

   BRüSSEL (AFP)-- Zwei Drittel der EU-Mitgliedstaaten haben ein Anbauverbot von Genpflanzen beantragt. Bis zum Fristende reichten 19 der 28 Mitgliedstaaten einen entsprechenden Antrag in Brüssel ein, wie die EU-Kommission am Sonntag mitteilte. Nachdem bis Donnerstag 15 Verbotsanträge eingegangen waren, folgten demnach in letzter Minute noch Dänemark, Luxemburg, Malta und Slowenien. Die Frist lief am Samstag aus.

   Neben Deutschland stellten auch Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Österreich, Polen, Ungarn und Zypern einen Verbotsantrag. Großbritannien habe den Antrag für Schottland, Wales und Nordirland gestellt, Belgien für Wallonien.

   Die EU-Kommission leitet die Verbotsanträge der Mitgliedsländer nun an die Saatgut-Hersteller weiter. Diese Unternehmen müssen entscheiden, ob sie trotz der Verbotsanträge den Anbau der genveränderten Pflanzen in den entsprechenden Ländern beantragen wollen.

   Die Europäische Union hatte ihr Zulassungsverfahren für genmanipulierte Pflanzen Anfang des Jahres geändert. Seitdem können die Mitgliedstaaten den Genpflanzen-Anbau auf ihrem Gebiet auch dann untersagen, wenn ein Saatgut die Zulassung der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Zustimmung der Mehrheit der EU-Staaten erhalten hat. Die Mitgliedsländer können dafür auch allgemeine agrar- und umweltpolitische Gründe angeben.

   Bislang wird in der EU lediglich eine Sorte genmanipuliertes Saatgut angebaut, der Mais MON 810 des Herstellers Monsanto. Dieser genmanipulierte Mais ist resistent gegen einen bestimmten Schädling und wird vor allem in Spanien und Portugal angebaut.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   October 04, 2015 16:16 ET (20:16 GMT)- - 04 16 PM EDT 10-04-15

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