Christian Scheid-Kolumne 16.11.2021 11:51:56

Zinserhöhungen in weiter Ferne

Kolumne

Das Volumen von derzeit 120 Mrd. Dollar pro Monat soll nun pro Monat um 15 Mrd. Dollar gestutzt werden. Trotz der Kürzungen wird also noch bis mindestens Mitte 2022 frisches Notenbankgeld in den Markt gepumpt. Zugleich, und das wiegt schwerer, hat sich die US-Notenbank von Zinserhöhungen erst einmal verabschiedet. Denn Fed-Chef Jerome Powell wurde nicht müde zu betonen, dass dem möglichen Tapering-Ende nicht automatisch eine Zinserhöhung folgen würde. Der oberste Notenbanker der USA hält an seiner Interpretation fest, dass der Inflationsanstieg nur "vorübergehender" Natur sei. Die Märkte erwarten derzeit, dass die US-Zinsen 2022 ein bis zweimal angehoben werden - sie könnten irren. Auch auf dem alten Kontinent ist angesichts der europaweit diskutierten Ausweitung der Neuverschuldung oder auch gemeinsamer europäischer Schulden nicht zu erwarten, dass die EZB die Zinsen bald anheben wird. Im Zuge der steigenden Inflation sind Anleger rund um den Globus mit immer weiter fallenden Realzinsen konfrontiert, was den Anlagedruck weiter erhöht. An Aktien wird daher auch in den verbleibenden Wochen des Jahres kein Weg vorbeiführen. Im kommenden Jahr 2022 ebenfalls.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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