29.11.2018 17:55:44

XETRA-SCHLUSS/Wie gewonnen - so zerronnen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer Berg- und Talfahrt hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag kaum verändert geschlossen. Der DAX beendete den Handel mit 11.298 Punkten fast exakt auf dem Schlussstand vom Mittwoch, nachdem er im Tageshoch schon die Marke von 11.400 Punkten knapp überwunden hatte.

Händler äußerten sich enttäuscht über die Entwicklung, hatten sie sich doch nach den Steilvorlagen aus den USA auf deutlichere Gewinne eingestellt: "Die Anleger verkaufen in Europa jeden Rally-Ansatz", so ein Händler. Zum ersten sei der Markt vor dem Treffen zwischen Trump und Jinping auf dem G20-Gipfel vorsichtig. Zum zweiten halte der bevorstehende Brexit die Optimisten in Schach, vor allem die Unsicherheit um die Abstimmung im Londoner Unterhaus bremse die Kauflust. "Und nun trüben sich auch noch die Wirtschaftsdaten in den USA ein, so die Zahlen vom US-Immobilienmarkt", sagte der Händler.

"Potenzielle Käufer sollten weiterhin genau darauf achten, ob der DAX trotz der Risiken stark genug ist, die 11.400 Punkte zu brechen", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Dann wäre Platz bis 11.700 Punkte, so der Marktanalyst. "Andernfalls bleibt der Markt im Korrekturmodus", warnte er.

Bayer-Ausblick unter Erwartungen

Bayer drehten nach einem kurzen Aufwärtsschub ins Minus. Der für das kommende Jahr in Aussicht gestellte Gewinn je Aktie von 6,80 Euro liege deutlich unter Erwartungen, so ein Händler. Die Konsensschätzung lag bei 7,40 Euro. "Zudem sind die Einmalbelastungen sehr hoch", sagte er zum geplanten Stellenabbau. Der Konzern rechnet mit Einmalbelastungen von 4,4 Milliarden Euro.

Außerdem verkaufe Bayer vergleichsweise risikofreies Geschäft, um Risiken zu covern, sagte der Händler. Bayer will unter anderem die Sparte Tier-Medizinprodukte abgeben. Der Kurs verlor 0,7 Prozent auf 63,77 Euro.

Deutsche Bank wegen Geldwäscheverdachts unter Druck

Zu Handelsbeginn hatte die Aktie der Deutschen Bank noch im Plus notiert, schließlich war sie aber mit einem Minus von 3,4 Prozent größter DAX-Verlierer. Für Verunsicherung sorgte, dass Gebäude der Deutschen Bank wegen des Verdachts der Geldwäsche durchsucht wurden. Es ging nach Aussage der Bank dabei um einen Sachverhalt mit Bezug zu den "Panama Papers". Die Ermittlungen richteten sich laut Staatsanwaltschaft gegen zwei Mitarbeiter sowie andere bislang nicht identifizierte Verantwortliche der Bank und haben den Vorwurf der Geldwäsche zum Gegenstand.

Etwas besser als erwartet seien die Geschäftszahlen von Tele Columbus ausgefallen. Die Aktien seien im Vorfeld schon stark abgestraft worden, so dass der bestätigte Ausblick helfen sollte, hieß es. Die Aktie schoss um 13 Prozent nach oben.

Wacker Chemie gewannen knapp 6 Prozent auf 87,10 Euro. Die UBS hat die Aktie kürzlich zum Kauf empfohlen mit einem Kursziel von 170 Euro. Das Haus setzt unter anderem darauf, dass die Siliziumpreise wieder anziehen.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 95,2 (Vortag: 75,2) Millionen Aktien im Wert von rund 3,66 (Vortag: 3,28) Milliarden Euro. Es gab 16 Kursgewinner, 13 -verlierer und eine unveränderte Aktie.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 11.298,23 -0,01% -12,54%

DAX-Future 11.299,00 +0,02% -13,97%

XDAX 11.303,39 -0,92% -12,11%

MDAX 23.633,89 +0,92% -9,80%

TecDAX 2.605,16 +1,48% +3,01%

SDAX 10.592,71 +0,66% -10,89%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 161,35% +50

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 29, 2018 11:56 ET (16:56 GMT)

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