16.03.2020 18:41:45

XETRA-SCHLUSS/DAX verliert trotz neuer Fed-Notzinssenkung

(Wiederholung)

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Ausnahmezustand am deutschen Aktienmarkt hat auch zu Wochenbeginn angedauert. Die Lage rund um das Coronavirus verschärft sich weiter, wie die drastischen Maßnahmen in Europa und vor allem der sich in immer mehr Ländern anbahnende Zusammenbruch des öffentlichen Lebens zeigen. Nach Italien hat auch Spanien das Land heruntergefahren. Immerhin soll sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit in der Lombardei verlangsamt haben. Deutschland hat derweil die Grenzen geschlossen.

Die US-Notenbank hat am Wochenende mit einem beispiellosen Schritt die Zinsen fast auf Null gesenkt und nimmt ihr Bond-Kaufprogramm wieder auf. Auch wurden Swap-Linien mit anderen Zentralbanken vereinbart, um das internationale Finanzsystem ausreichend mit Dollar zu versorgen. Es war bereits die zweite außerplanmäßige Zinssenkung der Fed in diesem Monat. Daneben sorgen EZB, Schweizer Notenbank, Bank of England und andere für Liquidität an den Märkten.

Im Reisesektor nimmt die Insolvenzgefahr zu

Im Handel wurden die Maßnahmen eher als "Zeichen der Verzweiflung" gesehen, die die Unsicherheit nur erhöhten. Marktteilnehmer sind sich einig, dass die Notenbanken nicht viel ausrichten können. Der Schock an den Märkten ist angebots- und nachfrageseitig zugleich. Mehr erwartet man daher vom Treffen der Finanzminister der Eurogruppe. Nach einem extrem volatilen Geschäft verlor der DAX 5,3 Prozent auf 8.742 Punkte. Im Tagestief stand er bei 8.256.

Im Blick stand der Reisesektor. TUI will fast alle Aktivitäten wie Pauschalreisen, Hotels und Kreuzfahrten bis zur Klärung der Viruslage aussetzen. Die Jahresprognose wurde entsprechend komplett gestrichen und keine neue mehr gewagt. Dies entspreche de facto einer Einstellung der Geschäftstätigkeit, hieß es im Handel. Die Aktie brach um 15,4 Prozent ein.

Derweil haben zahlreiche Airlines massive Kapazitätskürzungen bekannt gegeben. "Das ist die größte Branchenkrise seit 9/11", sagte ein Händler: "Wer kauft schon neue Flugzeuge, wenn er vorhandene Kapazitäten zusammenstreicht." Beobachter warnen vor Insolvenzen in der Branche. Lufthansa verloren 7,9 Prozent, MTU 12,2 Prozent und Fraport 15,8 Prozent.

Drägerwerk glänzen in Zeiten von Corona

Aber es gab auch Gewinner. Drägerwerk haussierten mit Aufschlägen von fast 21 Prozent. Das Medizintechnikunternehmen hatte am Freitagnachmittag von der Bundesregierung einen Großauftrag zur Lieferung von 10.000 Beatmungsgeräten erhalten. Dazu müssen die Produktionskapazitäten in Lübeck nach Unternehmensangaben erheblich ausgeweitet werden. "Wo hört man denn so was noch in diesen Tagen?", kommentierte ein Händler, der mit weiteren Gewinnen rechnet.

Nach laut Händlern "sehr ordentlichen" Zahlen gewannen Wacker Neuson 2 Prozent. Nach einem extrem volatilen Verlauf schlossen Adidas 2,2 Prozent im Plus. Das Papier war massiv in den vergangenen Tagen abverkauft worden. Im Handel war von Shorteindeckungen die Rede.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 302,2 (Vortag: 325,9 ) Millionen Aktien im Wert von rund 9,92 (Vortag: 10,94) Milliarden Euro.

Es gab drei Kursgewinner und 27 -verlierer.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 8.742,25 -5,31% -34,02%

DAX-Future 8.778,00 -4,33% -33,14%

XDAX 8.786,76 -8,84% -33,10%

MDAX 19.230,20 -5,07% -32,08%

TecDAX 2.286,73 -3,13% -24,15%

SDAX 8.420,52 -5,77% -32,70%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 172,31 -109

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 16, 2020 13:42 ET (17:42 GMT)

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