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27.02.2013 16:04:32
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Wüstenstromprojekt Desertec glaubt selbst nicht mehr an seine Ziele
Von Summer Said
DUBAI--Die Hoffnungen auf die Versorgung Europas mit Strom aus der Sahara schwinden. Die Initiatoren des Wüstenstromprojekts Desertec glauben inzwischen selbst nicht mehr daran, bis zum Jahr 2050 rund 20 Prozent des Strombedarfs Europas decken zu können. Der Chef des Projektes, Paul van Son, nannte etwa Schwierigkeiten beim Ausbau der Netze als Grund für das Verfehlen der eigenen Ziele.
Nach den politischen Umwälzungen des Arabischen Frühlings gebe es in Nordafrika zwar ein steigendes Interesse an Erneuerbaren Energien. Es sei aber unklar, wie schnell die Länder Investitionen in Solar- und Windenergieprojekte anschieben können, sagte der Manager. Wenn die rechtlichen, die finanziellen und die technischen Voraussetzungen geschaffen würden, um Europa mit dem Nahen Osten und Nordafrika zusammenzubringen, sei die Deckung von 20 Prozent des europäischen Strombedarfs möglich. "Wir sind uns aber sicher, das Ziel von 20 Prozent nicht zu erreichen, weil beispielsweise der Bau der Stromnetze mehr Zeit benötigt. Und es muss in den Ländern noch viel getan werden, um eine industrielle Kultur, eine Akzeptanz bei der Bevölkerung und die erforderliche Regulierung zu schaffen", sagte van Son.
Die Wüstenstrominitiative war 2009 vor allem auf Bestreben Deutschlands gegründet worden. Geplant ist eine Reihe von solarthermischen Anlagen in Nordafrika und dem Nahen Osten, die Strom für die Länder der Region und für Europa erzeugen sollen. Es ist von Investitionen von 400 Milliarden Euro die Rede.
Desertec-Chef van Son verteidigte das Projekt aber gegen die verbreitete Skepsis. Er glaube daran, dass der europäische Strommarkt in 30 Jahren eng mit dem Nordafrikas verbunden sein könne.
Zu den deutschen Unternehmen, die das Projekt unterstützen, gehören E.ON, RWE und die Deutsche Bank. Mit Bosch und Siemens waren vergangenes Jahr allerdings zwei Industrieunternehmen als Anteilseigner ausgestiegen. Van Son spielte dies herunter. "Wir reden mit anderen Unternehmen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese sich dem Projekt anschließen", sagte der Manager.
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February 27, 2013 09:41 ET (14:41 GMT)
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