05.12.2012 20:40:34
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'WSJ': Spanien beißt bei Verhandlungen um Hilfsantrag auf Granit
Bislang erhält Spanien nur internationale Hilfsgelder, um seine maroden Banken zu sanieren. Seit Monaten wird das krisengeschüttelte Euro-Schwergewicht allerdings als Kandidat gehandelt, um den ganzen Staatshaushalt unter den Rettungsschirm zu stellen. Die EZB ist zwar notfalls bereit, unbegrenzt Staatsanleihen von Euro-Krisenländern aufzukaufen. Allerdings nur unter strikten Auflagen. Voraussetzung wäre zunächst, dass Madrid den Krisenfonds ESM aktiviert.
Doch die spanische Regierung pokert hoch, um maximale Unterstützung bei einem solchen Schritt zu erhalten. Laut "WSJ" verlangt Madrid die Zusicherung, dass die Risikoprämie für zehnjährige spanische Staatsanleihen gegenüber als sicher gehandelten Bundesanleihen durch Markteingriffe der EZB um 200 Basispunkte gedrückt wird. Dasselbe hatte Mitte Oktober bereits die spanische Tageszeitung "El Pais" berichtet.
Zur Wochenmitte lag dieser Risikoaufschlag erstmals seit Monatsbeginn wieder über 400 Basispunkten und damit mehr als doppelt so hoch, wie von der spanischen Regierung gewünscht. Am Mittwochvormittag war Madrid bei einer Anleiheauktion auf einem Teil seines Angebots sitzengeblieben. Die Finanzmärkte reagierten mit gestiegenem Misstrauen.
Mit seiner Forderung dürfte Spanien sich aber kaum durchsetzen können. Die von der EZB in Aussicht gestellten Anleihekäufe sollen lediglich den Laufzeitbereich von bis zu drei Jahren umfassen. Zudem hatte sich die Notenbank bislang stets dagegen ausgesprochen, im Rahmen des Kaufprogramms explizite Zinsschwellen zu verteidigen./hbr/he
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