09.02.2014 18:30:31

WOCHENENDÜBERBLICK/8. und 9. Februar 2014

   Continental: Starker Euro kostet Umsatz - EZB muss handeln

   Wegen der Stärke des Euro und der Auswirkungen auf den Umsatz hat der Vorstand des Autozulieferers Continental AG die Europäische Zentralbank zum Handeln aufgefordert. "Die EZB hat zahlreiche Möglichkeiten zu agieren. Aus meiner Sicht hat Europa in den letzten Monaten hier eindeutig zu wenig getan", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart in einem Interview mit Euro am Sonntag. Finanzchef Wolfgang Schäfer schätzte den negativen Einfluss des starken Euro auf den Konzernumsatz für dieses Jahr auf "abermals rund 700 Millionen Euro". Das Konzernergebnis sei davon allerdings nicht betroffen.

   HSH erwartet 2013 tiefrote Zahlen und 2014 weiterhin Gewinn

   Die HSH Nordbank wird für 2013 einen dreistelligen Millionenverlust ausweisen, rechnet für das laufende Jahr aber weiterhin "vor und nach Steuern mit einem deutlichen Gewinn". Vorstandschef Constantin von Oesterreich sagte dem Spiegel, der "deutliche" Verlust im vergangenen Jahr resultiere aus einer "in hohem Maße zusätzlichen Vorsorge". Bereits 2012 und 2011 hatte die Landesbank, die zu mehr als 85 Prozent den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört, im Konzern Verluste von 124 bzw 265 Millionen Euro gemacht.

   Lufthansa-AR-Chef Mayrhuber verteidigt späte Kür von Spohr

   Die Lufthansa soll mit ihrem künftigen Vorstandschef Carsten Spohr die Nutzung neuer Software-Technologien vorantreiben und verstärkt jüngere Kunden umwerben. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber verteidigte in einem Interview mit dem Spiegel zugleich die Dauer der Suche nach dem Nachfolger für den Ende Mai ausscheidenden Christoph Franz. Eine solche Entscheidung brauche Zeit, wenn man sie seriös angehen wolle. Bei der Nachfolge von Spohr als Vorstand für die Passagiersparte spricht nach Aussage des Aufsichtsratsvorsitzenden viel für eine interne Lösung. Als Aufgaben für Spohr neben der weiteren Umsetzung des Sparprogramms Score nannte Mayrhuber auch technologische Herausforderungen. Zugleich forderte er politische Unterstützung angesichts des "ungleichen und unregulierten Wettbewerbs" durch arabische Fluglinien wie Emirates, Etihad oder Qatar. Für Deutschland als Exportnation seien eine starke Fluggesellschaft wie auch gute Flugverbindungen in alle Welt wichtig.

   Ärger für Deutsche Bank in Dubai wg Verstoß gegen Offenlegungspflicht

   Die Deutsche Bank hat in Dubai gegen Offenlegungspflichten gegenüber der Regulierungsbehörde verstoßen. Nachdem die Behörde den Fall vor Gericht gebracht hatte, hat die Bank jetzt einem Vergleich zugestimmt. Nach den Gerichtsunterlagen hatte sie es abgelehnt, angeforderte Informationen über in der Schweiz geführte Kunden bereitzustellen. Der Vergleich sieht vor, dass die Deutsche Bank der Dubai Financial Services Authority (DFSA) innerhalb von 28 Tagen die Daten über Kunden des Bereichs Private Wealth Management zur Verfügung stellen muss. Außerdem muss sie finanzielle Details über dieses Geschäftsfeld sowie interne Sitzungsprotokolle liefern und die Rechtskosten der DFSA von 100.000 US-Dollar tragen.

   Merkel sieht trotz Kritik keinen Streit über Energiewende

   Kanzlerin Angela Merkel ist dem Eindruck eines koalitionsinternen Streits über die Umsetzung der Energiewende energisch entgegen getreten. Es gebe "eine große Übereinstimmung mit allen Ministerpräsidenten, auch mit Horst Seehofer, dass wir zu der Energiewende auch eine neue Netzstruktur brauchen", sagte die CDU-Vorsitzende am Samstag in Erfurt. Der bayerische Ministerpräsident Seehofer (CSU) und auch seine thüringische Amtskollegin Christine Lieberknecht (CDU) hatten zuvor Kritik angemeldet. Hintergrund sind die am Mittwoch von den Netzbetreibern vorgestellten Pläne für die sogenannte SuedLink-Stromtrasse von Schleswig-Holstein nach Bayern. Lieberknecht will neue Trassen durch ihr Bundesland verhindern, da Thüringen bereits einen ausreichenden Beitrag zum Ausbau der Stromnetze leiste. Seehofer sprang ihr bei. Er wolle erreichen, "dass die großen Stromtrassen nach Bayern noch einmal auf ihre Notwendigkeit und auf ihre Machbarkeit hin überprüft werden."

   Schweizer stimmen denkbar knapp für Begrenzung der Zuwanderung

   Mit einer hauchdünnen Mehrheit haben die Schweizer für eine Begrenzung der Zuwanderung in ihrem Land gestimmt. Nach offiziellen Ergebnissen sagten 50,3 Prozent der Wähler am Sonntag Ja zum Projekt "Gegen Masseneinwanderung". Damit entschieden sie, dass die Schweiz die seit mehr als zehn Jahren geltenden Abkommen mit der EU über den freien Personenverkehr neu aushandeln muss.

   Ermittlungen im Devisenskandal weiten sich auf Derivate aus

   Die Untersuchungen über Marktmanipulationen am Devisenmarkt haben jetzt auch spezielle Finanzinstrumente erfasst. Ins Blickfeld genommen wird ein bestimmter Typus von Devisenderivaten, die weltweit von vielen Finanzinstituten und Unternehmen eingesetzt werden, berichtet eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Dabei handelt es sich um Devisenoptionen, die von Banken häufig an Kunden verkauft werden.

   Notenbankchef will mit Bad Bank Italiens Kreditprobleme lösen

   Der Gouverneur der Banca d'Italia, Ignazio Visco, sieht die Schaffung einer italienischen Bad Bank als Chance, die heimischen Banken von der Last notleidender Aktiva zu befreien und die Kreditvergabe an Unternehmen anzukurbeln. Sein Eintreten für eine Bad-Bank-Lösung kommt zu einer Zeit, in der gerade kleinere Banken verstärkt unter Druck stehen. Anders als die größeren Häuser sind sie weniger in der Lage, ihre Bilanzprobleme aus eigener Kraft zu lösen.

   Wiener Finanzminister schließt Hypo-Alpe-Adria-Insolvenz nicht aus

   Der österreichische Finanzminister Michael Spindelegger schließt eine Insolvenz der schwer angeschlagenen Hypo Alpe-Adria-Bank AG nicht mehr aus. "Falls keine Lösung mit den Banken gefunden wird, ist nichts ausgeschlossen", sagt Spindelegger der Zeitung Österreich mit Blick auf die im Wochenverlauf anstehenden neuerlichen Rettungsverhandlungen. Es gehe darum, die günstigste Lösung für die Steuerzahler zu finden - und "da gibt es keine Tabus".

   Toyota vor 1-Mrd-Dollar-Vergleich wg US-Rückrufaktionen - Kreise

   Toyota Motor Corp steht offenbar kurz vor einem Vergleich wegen möglichen Fehlverhaltens bei Rückrufaktionen, der den japanischen Autokonzern mehr als 1 Milliarde US-Dollar kosten könnte. Hintergrund sind strafrechtliche Ermittlungen in den USA, wie Toyota mit Beschwerden von Autofahrern wegen der unbeabsichtigten Beschleunigung des Fahrzeugs umgegangen ist. Eine Einigung könnte, so sagen mit dem Vorgang vertraute Personen, innerhalb der nächsten Wochen erzielt werden und würde vierjährige Ermittlungen von US-Staatsanwälten beenden.

   Yahoo verbündet sich bei der Suche mit Yelp - Kreise Yahoo will die lokalen Ergebnisse seiner Suchmaschine verbessern und setzt darum offenbar auf eine Zusammenarbeit mit Yelp. Bei einem Mitarbeitertreffen am Freitag habe Yahoo-CEO Marissa Mayer über die neue Partnerschaft zwischen dem Internetportal und der Online-Bewertungsseite gesprochen, berichtet eine Person, die bei der Veranstaltung anwesend war. Demnach sollen Yelp-Anzeigen und Besprechungen von lokalen Geschäften zukünftig in den Suchergebnissen von Yahoo auftauchen. Schon in den kommenden Wochen soll das neue Feature implementiert werden, sagte die informierte Person.

   Steinmeier zieht kritische Bilanz von Afghanistan-Einsatz

   Der vor zwölf Jahren begonnene internationale Einsatz in Afghanistan hat nach Einschätzung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) die hohen Erwartungen nicht voll erfüllt. Bei einem Besuch in Afghanistan sagte Steinmeier am Sonntag: "Wir haben nicht alles erreicht, was wir uns vorgestellt haben." Der Minister forderte Afghanistans Präsidenten Hamid Karsai auf, das Sicherheitsabkommen mit den USA zu unterzeichnen.

   Britischer Einwanderungsminister stolpert über "illegale" Putzfrau

   Der britische Einwanderungsminister Mark Harper ist wegen einer fehlenden Arbeitserlaubnis der von ihm beschäftigten ausländischen Putzfrau zurückgetreten. In seinem Rücktrittschreiben an Premierminister David Cameron erklärte Harper, die Frau habe ihm bei ihrer Einstellung 2007 vermeintlich gültige Papiere vorgelegt. Erst Anfang dieses Jahres sei ihm bei einer nochmaligen Überprüfung aufgefallen, dass es sich um gefälschte Dokumente handelte und die Frau sich "illegal" in Großbritannien aufgehalten habe.

   Neuer Anlauf für Wiedervereinigung Zyperns

   Die Präsidenten des griechischen und des türkischen Teils von Zypern haben sich auf die Aufnahme von Gesprächen über eine Wiedervereinigung der seit über 40 Jahre getrennten Inselteile verständigt. Am kommenden Dienstag wollen Vertreter beider Seiten in der von den Vereinten Nationen verwalteten Pufferzone zusammentreffen, teilte die UN mit. Dort hatten bereits in der Vergangenheit letztlich erfolglose Verhandlungen über die Zusammenführung stattgefunden.

   US-Regierung sieht keinen Dissens mit EU trotz Nuland-Worten

   Trotz der abfälligen Bemerkung der US-Europabeauftragten Victoria Nuland sieht die US-Regierung in der Ukraine-Politik keine grundlegenden Meinungsverschiedenheiten mit der Europäischen Union. Die Frage, ob der Vorfall eine tiefe Kluft zwischen den USA und der EU erkennen lasse, verneinte Außenamtssprecherin Jen Psaki. Der CDU-Europapolitiker Elmar Brok machte Russland für die Abhöraktion verantwortlich und rief die EU zur Besonnenheit auf.

   DJG/DJN/AFP/smh

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   February 09, 2014 12:00 ET (17:00 GMT)

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