08.02.2015 18:00:30

WOCHENENDÜBERBLICK/7. und 8. Februar 2015

   Gipfeltreffen zur Ukraine-Krise am Mittwoch in Minsk

   Neue Hoffnung auf eine Friedenslösung in der Ukraine: Zur Beilegung des Konflikts wollen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident François Hollande am Mittwoch in Minsk mit den Staatschefs der Ukraine und Russlands, Petro Poroschenko und Wladimir Putin, treffen. Darauf verständigten sich die vier Politiker bei einem Telefonat am Sonntag, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mitteilte. Zudem sollen am Montag die Arbeiten an einem "Maßnahmenpaket" in Berlin fortgesetzt werden.

   Iran will keine Verlängerung der Atomgespräche

   Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif setzt nach eigenen Angaben nicht auf eine neuerliche Verlängerung der Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm seines Landes. Dies sei "in niemandes Interesse", sagte Sarif am Sonntag bei der Münchner Sicherheitskonferenz." Wir konzentrieren uns darauf, eine Einigung zu erzielen, und zwar so früh wie möglich", fügte er mit Blick auf die Ende März auslaufende Frist für eine politische Einigung hinzu.

   Tsipras setzt auf mehr Steuereinnahmen und weniger "Troika-Diktat"

   Mit einem Übergangsplan bis Ende Juni und einem Reformpaket für die kommenden Jahre will die neue griechische Regierung eine Wende im Schuldenstreit herbeiführen. Ministerpräsident Alexis Tsipras werde am Sonntagabend im Parlament ein Maßnahmenbündel für mehr Steuergerechtigkeit, gegen Korruption und für eine effiziente Verwaltung vorstellen, kündigte ein Regierungsvertreter an. Die Finanzminister der Euro-Staaten beraten am Mittwoch in einer Brüsseler Sondersitzung über Griechenland.

   Griechenland könnte binnen Wochen das Geld ausgehen

   Griechenland könnte in den nächsten Wochen das Geld ausgehen, sollte das Land keinen Zugang zu weiteren Mitteln erlangen. Deutschland und die anderen europäischen Gläubiger riskierten damit einen Zusammenbruch des Landes und ein Ausscheiden aus dem Euro. Griechenlands Wirtschaftsminister George Stathakis sagte dem Wall Street Journal, dass der Rückgang der Steuereinnahmen und anderer Staatseinnahmen das Land an den Rand eines finanziellen Kollapses gebracht habe. "Wir werden im März Liquiditätsprobleme haben, wenn sich die Steuern nicht verbessern", sagte Stathakis. "Dann werden wir sehen, wie rau Europa ist."

   EU-Parlamentspräsident Schulz ermahnt griechische Regierung

   Vor dem Treffen der EU-Finanzminister am Mittwoch in Brüssel hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz die griechische Regierung zur Vertragstreue aufgerufen. "Wenn die Griechen zu ihren Zusagen stehen, dann stehen die Geldgeber zu ihren Finanzzusagen. Steigt eine Seite aus, steigt auch die andere aus", sagte Schulz dem Tagesspiegel. "Das ist genau das, was Griechenland gerade nicht brauchen kann."

   EZB-Ratsmitglied Liikanen rechtfertigt Druck auf Griechenland

   Der finnische Notenbankpräsident Erkki Liikanen rechtfertigt die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), dass griechische Banken künftig keine griechischen Staatsanleihen mehr als Kreditpfand bei der EZB einreichen dürfen. "Wir haben schon im Januar mitgeteilt, dass die Ausnahmeregelung darauf beruht, dass die Überprüfung des Reformprogramms erfolgreich ist", sagte Liikanen der Süddeutschen Zeitung. "Davon konnte man aber nicht mehr ausgehen. Deshalb war das eine logische Entscheidung. Wir müssen uns an unsere Regeln halten."

   Moody's droht Griechenland mit Herabstufung

   Moody's schaut sich die Kreditwürdigkeit Griechenlands genauer an. Das Rating von Caa1 sei unter Beobachtung gestellt worden, teilte die Ratingagentur mit. Sie begründete den Schritt mit dem hohen Maß an Unsicherheit über den Ausgang der Gespräche der griechischen Regierung mit den Geldgebern des Landes. Zuvor hatte Standard & Poor's das Rating Griechenlands auf B- von B heruntergestuft.

   SNB-Präsident verteidigt Aufgabe des Franken-Mindestkurses

   Die Aufhebung des Mindestkurses des Schweizer Franken zum Euro wird die Wirtschaft des Alpenstaats belasten und ein bis zwei Quartale zu einer Kontraktion führen. Dies sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, dem Radiosender SF1. Die SNB habe keine andere Wahl gehabt, da sich das "internationale Umfeld verändert" habe, sagte Jordan und nannte dabei die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, Staatsanleihen aufzukaufen.

   Westen sieht Libyen wegen Absturz des Ölpreises vor dem Bankrott

   Die USA und fünf europäische Verbündete schließen einen Bankrott Libyens angesichts des anhaltenden Bürgerkriegs und andauernden Ölpreisverfalls nicht aus. In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung der USA, Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und Spaniens heißt es, die geringe Förderung von Öl und die niedrigen Preise könnten für Libyen ein großes Haushaltsdefizit zur Folge haben. Dieses werde womöglich alle Finanzmittel verschlingen, sollte sich die Lage nicht stabilisieren.

   UN-Sicherheitsrat besorgt über Lage im Jemen

   Der UN-Sicherheitsrat hat sich "sehr beunruhigt" über die Lage im Jemen gezeigt, wo eine Schiitenmiliz die Macht übernommen hat. In einer Erklärung hieß es, der Sicherheitsrat sei zu "zusätzlichen Schritten" bereit, wenn die Konfliktparteien ihre Verhandlungen nicht unverzüglich wieder aufnähmen. "Zusätzliche Schritte" sind im allgemeinen gleichbedeutend mit Sanktionen.

   Nordkorea testet "intelligente" Schiff-Abwehrrakete - Agentur

   Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine hochpräzise Rakete für Angriffe auf Schiffe getestet. Der Test des Geschosses sei unter den Augen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un erfolgt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Die "intelligente" Rakete habe ihr Ziel präzise gesucht und getroffen, hieß es.

   Abgeordnete stellt Strafanzeige gegen argentinische Präsidentin

   Nach dem mysteriösen Tod eines gegen die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner ermittelnden Staatsanwalts hat eine Parlamentsabgeordnete Strafanzeige gegen Kirchner gestellt. Die Oppositionsabgeordnete Elisa Carrio warf Kirchner sowie Generalstaatsanwältin Alejandra Gils Carbo, Armeechef Cesar Milani und anderen Beamten eine Behinderung der Ermittlungen nach dem Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman vor drei Wochen vor.

   Chinas Exporte gehen im Januar überraschend zurück

   Chinas Wirtschaft verliert weiter an Schwung. Die Ausfuhren sind zu Jahresbeginn überraschenderweise gesunken. Nach Angaben der Zollbehörde gingen sie um 3,3 Prozent zurück. Noch deutlicher fiel mit rund einem Fünftel die Abnahme der Importe aus. Chinas Produktionssektor stehe unter großem Druck, stellten die ANZ-Volkswirte Li-Gang Liu und Hao Zhou fest. Sowohl die Nachfrage aus dem Ausland als auch die im Inland sei mau.

   Fraport peilt im Oktober Closing für griechische Flughäfen an

   Fraport macht sich trotz des Regierungswechsels in Griechenland keine Sorgen um sein Flughafenprojekt in dem Land. Finanzvorstand Matthias Zieschang fürchtet nicht, dass der 1,2 Milliarden Euro teure Zuschlag für die Konzession zum Betrieb von 14 Flughäfen zurückgenommen wird. Das Closing sei für Oktober vorgesehen, sagte er der Börsen-Zeitung.

   GDL-Chef Weselsky will Tarifabschluss mit der Bahn "vor Ostern"

   Der Tarifkonflikt bei der Bahn soll spätestens Ende März gelöst sein. "Wir wollen vor Ostern einen Tarifabschluss erreichen", sagte Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL, dem Tagesspiegel. Am 9. Februar will die Gewerkschaft dem Konzern einen "Zugpersonaltarifvertrag" vorlegen, in dem nicht nur die Lokführer, sondern auch Zugbegleiter und Bordgastronomen integriert werden.

   Großaktionär Haniel kritisiert Entwicklung bei Metro

   Der Handelskonzern Metro muss sich Kritik von seinem größten Aktionär anhören. "Ich kann nicht sagen, dass wir zufrieden sind", sagte Haniel-Chef Stephan Gemkow der Welt am Sonntag. Die Wertentwicklung bei Metro entspreche seit Jahren nicht Haniels Erwartungen. Einen Ausstieg bei Metro zieht Gemkow aber derzeit nicht in Betracht.

   Motorola Solutions prüft Verkauf - Kreise

   Der Telekomausrüster Motorola Solutions sucht offenbar nach einem Käufer. Der Prozess befinde sich im frühen Stadium, sagte eine mit dem Vorhaben vertraute Person. Die Marktkapitalisierung der in Schaumberg ansässigen Gesellschaft liege bei rund 15 Milliarden US-Dollar.

   Ford investiert trotz Krise in Russland

   Ford-Chef Mark Fields hält trotz anhaltend schwacher Zahlen an Investitionen in Russland fest. "Zwischen Ende 2014 und Ende 2015 werden wir sechs neue Modelle auf den Markt bringen", sagte Fields er WirtschaftsWoche.

   Chef von Banco do Brasil rückt an Spitze des Ölkonzerns Petrobras

   An die Spitze des von einem Korruptionsskandal erschütterten brasilianischen Ölkonzerns Petrobras ist der Vorstandsvorsitzende der größten Bank Lateinamerikas gerückt. Der Verwaltungsrat von Petrobras wählte den als regierungstreu geltenden Chef der Banco do Brasil, Aldemir Bendine, in die Führungsposition des staatlich kontrollierten Ölmultis. Der 51-Jährige tritt die Nachfolge von Petrobras-Chefin Graça Foster an. Sie und der komplette Konzernvorstand waren am Mittwoch zurückgetreten.

   DJG/DJN/AFP/bam

(END) Dow Jones Newswires

   February 08, 2015 11:30 ET (16:30 GMT)- - 11 30 AM EST 02-08-15

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!