13.10.2019 17:34:45
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WOCHENENDÜBERBLICK/12. und 13. Oktober 2019
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Verkehrsminister Scheuer wirft Daimler "Vernebelungsaktion" vor
Nach der Rückrufwelle von rund 260.000 "Sprinter"-Transportern wegen unzulässiger Diesel-Abgastechniken fühlt sich Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) von Daimler getäuscht. Scheuer sagt zu Bild am Sonntag: Daimler-Chef Källenius habe ihm vor Monaten versichert, bei unzulässigen Abgastechniken reinen Tisch zu machen. "Leider ist das Gegenteil der Fall. Ich empfinde den aktuellen Rückruf von 260.000 Sprinter-Mercedes Dieselfahrzeugen als Vernebelungsaktion, wenn nach Daimler-Angaben selbst eine mittlere sechsstellige Zahl an Mercedes-Benz-Fahrzeugen in Europa betroffen sind."
Boeing-Chef Muilenburg tritt als Verwaltungsratsvorsitzender zurück
Mehr als sechs Monate nach Inkrafttreten des weltweiten Flugverbots für die Boeing 737 MAX hat der US-Flugzeugbauer einen personellen Umbau seiner Führungsspitze bekanntgegeben. Boeing-Chef Dennis Muilenburg lege sein Amt als Verwaltungsratsvorsitzender nieder, teilte Boeing mit. Er bleibt aber Vorstandschef und soll sich künftig in Vollzeit auf die Bemühungen um die Wiederzulassung der 737 MAX konzentrieren.
JPM-Deutschlandchefin: Frankfurt wird nach Brexit wichtiger
Der Finanzplatz Frankfurt wird nach dem Brexit eine "herausgehobene Rolle" für die Investmentbank JP Morgan spielen. Es werde wesentlich von der Frage der Übergangsfristen abhängen, wie viele Stellen nach Frankfurt verlagert werden - "wann und über welchen Zeitraum", sagte JPM-Deutschland-Chefin Dorothee Blessing der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung."
Prosieben übernimmt Esports.com vollständig
Die Prosieben-Tochter 7Sports hat ihren Anteil an der Esports GSA GmbH von 50 auf 100 Prozent aufgestockt. Damit gehen auch die Marke sowie die Domain des Newsportals www.esports.com auf 7Sports über, wie Prosiebensat.1 Media SE mitteilte.
Otto-Gruppe verstärkt Bemühungen um Schuldenabbau
Die Otto-Gruppe will sich verstärkt um den Abbau ihrer Schulden bemühen, wie Vorstandschef Alexander Birken dem Handelsblatt sagte. Auch den Verkauf von Tochtergesellschaften schloss Birken nicht aus.
Porr-Chef sieht keine Abschwächung des deutschen Baubooms
Der Chef des zweitgrößten österreichischen Baukonzerns Porr sieht keine Abschwächung des derzeitigen Baubooms in Deutschland. "Ich schätze die deutsche Baukonjunktur mittelfristig als sehr robust und nachhaltig ein, vor allem in den Bereichen Infrastruktur und Tiefbau", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Strauss dem Euro am Sonntag. Zwar habe der Bauboom "definitiv einen Höhepunkt erreicht. Aber erst einmal werden wir keine Abschwächung spüren".
Ökonom: Deutschland befindet sich in der Rezession
Die Bundesrepublik steckt laut Einschätzung des ehemaligen Deutsche-Bank-Chefökonomen Thomas Mayer seit April dieses Jahres in einer Rezession. Sein Urteil beruhe auf einer umfassenden Analyse aller wichtigen Konjunkturindikatoren, die ihr exklusiv vorliege, schreibt die Welt am Sonntag. Andere Experten wie Holger Schmieding von der Privatbank Berenberg oder Stefan Kooths vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel seien dagegen der Überzeugung, dass die deutsche Wirtschaft erst seit dem Sommer schrumpft.
Merkel fordert Ende der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien
Bundeskanzlerin Merkel (CDU) habe sich in einem Telefonat mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan für "eine umgehende Beendigung der Militäroperation" in Nordsyrien ausgesprochen, teilte Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer mit. Die Bundesregierung will außerdem keine Rüstungsexporte an die Türkei mehr genehmigen, wofür sie von Erdogan scharf kritisiert wurde.
USA ziehen Truppen aus Nordsyrien ab
Präsident Donald Trump hat aufgrund der türkischen Invasion den Abzug von US-Truppen aus Nordsyrien angeordnet, wie US-Verteidigungsminister Mark Esper dem Sender Fox News sagte. Betroffen seien weniger als 1.000 US-Soldaten.
Berlin und Paris erzielen Einigung im Rüstungsexport-Streit - AFP
Im Streit um Rüstungsexporte haben Deutschland und Frankreich nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP eine Einigung erzielt: Die Regierungen in Berlin und Paris kamen nach Angaben aus französischen Regierungskreisen demnach überein, dass Deutschland Ausfuhren französischer Rüstungsgüter künftig nicht blockiert, wenn diese weniger als 20 Prozent deutscher Bauteile enthalten.
Bundesregierung kritisiert Facebooks Verschlüsselungspläne
Die Bundesregierung hat Facebook wegen seiner Verschlüsselungspläne für die eigenen Messenger-Dienste kritisiert. Auf Anfrage von Welt am Sonntag äußerte sich das Bundesinnenministerium besorgt über eine strengere Verschlüsselung und teilte damit die Bedenken anderer Staaten. Man befürchte "eine Schwächung der Fähigkeiten der Sicherheitsbehörden bei der Aufklärung schwerer Gefahren".
Sassoli: Amtsantritt der neuen EU-Kommission voraussichtlich im Dezember
Nach dem Scheitern mehrerer Kandidaten wird der Amtsantritt der neuen EU-Kommission nach Angaben von EU-Parlamentspräsident David Sassoli voraussichtlich um einen Monat auf den 1. Dezember verschoben. Das ursprünglich für den Amtsantritt geplante Datum des 1. November sei "möglicherweise nicht mehr einzuhalten, weshalb wir auf den 1. Dezember hinsteuern", wurde Sassoli von italienischen Nachrichtenagenturen zitiert.
SPD rutscht im Sonntagstrend hinter AfD - Zeitung
Die Sozialdemokraten rutschen erstmals seit dem 3. August wieder hinter die AfD. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für Bild am Sonntag erhebt, verliert die SPD einen Prozentpunkt auf 14 Prozent. Die AfD erhält wie in der Vorwoche 15 Prozent. Die FDP büßt einen Prozentpunkt ein auf 7 Prozent. Die Union gewinnt einen Prozentpunkt auf 28 Prozent. Die Linke kommt unverändert auf 8 Prozent, die Grünen verharren bei 21 Prozent. Die sonstigen Parteien legen um einen Prozentpunkt zu auf 7 Prozent.
AfD verliert nach Anschlag in Halle an Zustimmung - Umfrage
Nach der öffentlichen Diskussion über den Anschlag eines Rechtsextremisten in Halle und darüber, ob die AfD durch ihr Auftreten und ihre Wortwahl den geistigen Nährboden für die Gewalttat bereitet hat, verliert die AfD Sympathien. Im RTL/n-tv-Trendbarometer sank der AfD-Wert am Donnerstag und Freitag um zwei Prozentpunkte gegenüber den ersten drei Tagen der Woche. Montag bis Mittwoch hatten demnach 13 Prozent die Absicht erklärt, AfD zu wählen; Donnerstag und Freitag waren es noch 11 Prozent. Im Wochendurchschnitt kam die AfD auf 12 Prozent.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 13, 2019 11:35 ET (15:35 GMT)
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