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23.06.2013 18:38:58

WN: Kommentar der Westfälischen Nachrichten zum Fall Snowden

Münster (ots) - Es hätte eine jahrelange Zitterpartie werden können für Edward Snowden. Jenen amerikanischen Ex-Geheimdienstler, dem auch die Deutschen die Detailkenntnisse über die Späh-Programme "Prism" und "Tempura" verdanken. Zwar glaubte sich Snowden zunächst in Hongkong sicher und rechnete mit dem Wohlwollen der dortigen und auch der chinesischen Behörden. Doch jetzt ging er auf Nummer sicher und verließ sein Refugium - mit der Hilfe der Verwaltung von Hongkong. Für Obama, der Snowden jede Menge unbequeme Fragen verdankt, war die Festnahme des nun als Landesverräter gebrandmarkten Flüchtlings zur Prestigeangelegenheit geworden. Obama hatte persönlich die Aufdeckung der Spitzel-Aktivitäten verurteilt und Konsequenzen angedroht. Und kein anderer US-Präsident hat bisher angeblichen Landesverrat so oft und intensiv verfolgen lassen wie Obama. Doch nun wird es für die USA extrem schwer werden, den Gesuchten zu fassen. Snowden dürfte sein endgültiges Ziel mit Hilfe von Beratern gut ausgesucht haben - und damit auch Obama klar die Grenzen der Macht aufzeigen.Friedemann Diederichs

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Pressekontakt: Westfälische Nachrichten Dr. Norbert Tiemann Telefon: +49 (0251) 690-701 chefredaktion@westfaelische-nachrichten.de

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