02.12.2024 09:14:00

Wirtschaftsweiser Truger: Konjunktur ankurbeln statt sparen

In Anbetracht der schwachen Wirtschaftsentwicklung in Österreich und Deutschland rät der deutsche Wirtschaftsweise Achim Truger davon ab, ein großes Sparpaket umzusetzen und plädiert dagegen dafür, Konjunkturimpulse zu setzen. "Das Wichtigste ist, dass die Konjunktur wieder anspringt, das bringt Steuereinnahmen, Arbeitsplätze etc.", sagte Truger im Interview mit der Tageszeitung "Kurier" am Montag. Um Schulden sollten sich die Staaten dagegen weniger Sorgen machen.

Das Budget müsse zwar konsolidiert werden, "aber nur schrittweise und behutsam", so Truger. "Ab sofort jedes Jahr fünf Milliarden Euro zu kürzen, wäre Irrsinn und Gift für die Konjunktur." Zuerst müssten die Unternehmensinvestitionen anspringen und die Arbeitslosigkeit sinken. Laut dem Wirtschaftsweisen müsse vor allem gegen die hohen Energiepreise vorgegangen und Investitionen über Investitionsprämien oder erleichterte Abschreibungen angekurbelt werden. Es brauche zudem konkrete Maßnahmen, eine allgemeine Steuersenkung würde in der aktuellen Krise dagegen verpuffen.

Um die Einnahmenseite des Staatshaushalts zu stärken könnte angedacht werden, die kalte Progression wieder für ein paar Jahre wirken zu lassen. Ihre Abschaffung habe das Defizit stark steigen lassen. Auch die Einführung einer Erbschaftssteuer ist für Truger möglich. Hier ginge es nicht nur um höhere Einnahmen, sondern auch um Gerechtigkeit. "Wenn sich ökonomische Macht in wenigen Händen zu stark konzentriert, konzentriert sich auch die politische Macht und das gefährdet am Ende die Demokratie", sagte der deutsche Ökonom.

bel/tsk

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