05.02.2017 11:37:43
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Wirtschaftsweise hält Trumps Deregulierungspläne für gefährlich
BERLIN (Dow Jones)--Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel hält die Pläne von US-Präsident Donald Trump, die Finanzmärkte zu entfesseln, für gefährlich. "Donald Trump kann den Dodd-Frank-Act nicht von heute auf morgen zurückdrehen. Aber das Dekret leitet eine Wende ein hin zu einer Deregulierung der Finanzmärkte und zu einer Abkehr vom Prinzip der internationalen Kooperation im Bereich der Finanzmarktregulierung", sagte Schnabel der Zeitung "Welt am Sonntag". Auf internationaler Ebene werde der Regulierungsprozess nun ins Stocken geraten. Europa solle sich an einem Wettlauf nach unten nicht beteiligen und sich weiter für eine Stärkung der Finanzstabilität einsetzen.
Trump hatte zuvor laut Nachrichtenagentur AFP eine Lockerung der Vorschriften für den Finanzsektor angeordnet. Er unterzeichnete am Freitag zwei entsprechende Dekrete. Eines weist das Finanzministerium an, ein Gesetz aus dem Jahr 2010 zur Regulierung der Banken komplett auf den Prüfstand zu stellen. Es sei damit zu rechnen, dass große Teile des Gesetzes gekürzt werden, kündigte Trump kurz vor der Unterzeichnung des Dekrets an.
Das sogenannte Dodd-Frank-Gesetz war unter Präsident Barack Obama als Konsequenz aus der großen Finanzkrise im Jahr 2008 verabschiedet worden. Das 848 Seiten lange Regelwerk schreibt den Finanzinstituten unter anderem eine höhere Eigenkapitalquote vor, um ihre Überschuldung zu verhindern. Außerdem legte das Gesetz die Grundlage für die Einrichtung der US-Behörde für Verbraucherschutz im Finanzwesen (CFPB).
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February 05, 2017 05:32 ET (10:32 GMT)
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