11.02.2013 12:02:30
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Wirtschaftsministerium sieht bessere Chancen auf Wachstumsbelebung
Von Andreas Kißler
BERLIN--Die Chancen auf eine Belebung des deutschen Wirtschaftswachstums im Verlauf dieses Jahres haben nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) angesichts der jüngsten Konjunkturindikatoren zugenommen. Das betont das Ministerium in seinem aktuellen Monatsbericht. "Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft hellen sich allmählich auf", heißt es dort. Die Frühindikatoren deuteten "auf ein absehbares Ende der aktuellen Schwächephase hin".
So hätten die Industrieaufträge zum Jahresende 2012 zugenommen, und wichtige Stimmungsindikatoren verbesserten sich bereits seit mehreren Monaten. "Die Chancen für eine Belebung des Wachstums in Deutschland im Verlauf dieses Jahres sind damit insgesamt gestiegen", konstatiert das Ministerium. Die Anzeichen für eine baldige Überwindung der Wachstumsschwäche verdichteten sich.
Im Jahresschlussquartal 2012 dürfte die gesamtwirtschaftliche Leistung nach Einschätzung der Volkswirte des BMWi allerdings zurückgegangen sein. Das ergebe sich aus dem Rückgang der Erzeugung in der Industrie und im Bauhauptgewerbe sowie aus dem vorläufigen Jahresergebnis 2012 für das Bruttoinlandsprodukt. Der Arbeitsmarkt zeige sich in besserer Verfassung als erwartet und bilde damit weiterhin eine wichtige Stütze der Binnenkonjunktur. "Das Wachstum dürfte sich angesichts eines stabilen Arbeitsmarktes und guter Einkommensperspektiven verstärkt auf die Binnenwirtschaft verlagern", erwartet das Ministerium.
Mit einer sich abzeichnenden Belebung des weltwirtschaftlichen Umfelds dürfte die wettbewerbsfähige deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf allmählich an Dynamik gewinnen, erwartet das Ministerium. "Der Tiefpunkt der weltwirtschaftlichen Schwächephase scheint bereits durchschritten", heben die Experten hervor.
Unverhohlene Kritik äußert das Haus von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) allerdings an jüngsten Vorschlägen für ein Euro-Wechselkursziel, wie sie Frankreichs Präsident Francois Hollande vorgebracht hat.
Um die Wettbewerbsfähigkeit im Euroraum zu stärken, seien Strukturreformen unabdingbar. "Maßnahmen, die auf die Schwächung der Währung abzielen, können dagegen keinen Beitrag zur dauerhaften Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit leisten", warnt das Ministerium aber. Zudem würde dies das Vertrauen in die Reformbereitschaft der Euro-Länder beeinträchtigen. Die Europäische Zentralbank müsse in ihrer Geldpolitik unabhängig bleiben, und deren primäres Ziel sei die Sicherung der Preisniveaustabilität.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@dowjones.com
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February 11, 2013 05:31 ET (10:31 GMT)
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