13.01.2023 15:28:42

Wirtschaftsministerium sieht bei Windenergie Tal durchschritten

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen Aufwärtstrend bei Windkraftanlagen betont. "Bei der Windenergie ist das Tal beim Zubau durchschritten, wir verzeichnen einen Aufwärtstrend", hieß es in einem Papier des Ministeriums. 2022 wurden demnach netto Windenergieanlagen mit einer installierten Kapazität von insgesamt 2.030 Megawatt (MW) installiert nach 1.631 MW im Jahr 2021. Die durchschnittliche Nettoleistung der einzelnen Anlagen sei von 4,0 MW auf 4,4 MW deutlich gestiegen. "Das heißt, für die gleiche Stromerzeugungskapazität werden weniger einzelne Anlagen benötigt." Auch die Zahl der errichteten Anlagen selbst habe mit netto 306 Anlagen 2022 deutlich höher gelegen als im Jahr 2021 mit 233 neuen Windenergieanlagen.

Zum 1. Januar hätten sich die Rahmenbedingungen für Windenergieanlagen mit den geänderten Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) noch einmal deutlich verbessert. Es gelte der Grundsatz, dass erneuerbare Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen. Damit hätten sie bei Abwägungsentscheidungen Vorrang vor anderen Interessen. Das könne das Tempo von Planungs- und Genehmigungsverfahren erhöhen. Die Bundesnetzagentur habe zudem die Höchstwerte der Ausschreibungen angehoben, so dass für die Windausschreibungen 2023 ein neuer Höchstwert von 7,35 Cent/kWh gelte.

Durch das neue "Wind an Land"-Gesetz seien die Bundesländer verpflichtet, ausreichende Flächen für den Ausbau der Windenergie an Land zur Verfügung zu stellen. Zahlreiche weitere Maßnahmen hätten Hemmnisse beseitigt und Verfahren beschleunigt, so bei den technisch notwendigen Abständen zu Funknavigation, bei Regelungen des Baugesetzbuches für Repowering, bei der Vereinbarkeit von Windenergie und Naturschutz, bei Regelungen zu Landschaftsschutzgebieten. "All dies wird zu einem stärkeren Ausbau und beschleunigten Verfahren beitragen", hieß es in dem Papier. "Natürlich müssen die neuen Gesetze erst noch wirken; sie werden aber zu einem höheren Windausbau führen."

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/mgo

(END) Dow Jones Newswires

January 13, 2023 09:29 ET (14:29 GMT)

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