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Aus zweifelhafter Quelle 08.03.2016 16:40:40

Wirecard weist Anschuldigungen erneut zurück - Aktie rutscht ab

"Nach Prüfung der letzten Zatarra Publikation möchten wir klarstellen, dass alle Anschuldigungen falsch und irreführend sind und jeglicher Grundlage entbehren", teilte das TecDax-Schwergewicht am Dienstag mit. Die Aktie lag am Nachmittag annähernd sieben Prozent im Minus.

Wirecard verwies darauf, dass auch der neue Bericht des selbsternannten Research-Hauses Zatarra die Urheber nicht namentlich nennt. Bereits vor knapp zwei Wochen hatte ein am Finanzmarkt herumgereichtes Papier von Zatarra die Aktie von Wirecard abstürzen lassen. Händler sprachen auch diesmal von sogenannten "Short-Attacken", bei denen mit fallenden Kursen Geld verdient wird.

Am Aktienmarkt wurde das neuerlich gestreute Material skeptisch gesehen. Dieses Mal hätten die Urheber die Anschuldigungen direkt an Analysten gemailt, hieß es von Börsianern. Vor knapp zwei Wochen hatte noch das Finanzblog FTAlphaville der "Financial Times" auf das Material hingewiesen. Davor war ein Research-Dienst namens Zatarra niemandem am Markt ein Begriff, die Webseite war erst kurz zuvor eingerichtet worden. Die Autoren der Zatarra-Berichte weisen zudem darauf hin, dass sie Positionen eingegangen sein könnten, mit denen sie von Kursbewegungen profitieren.

Konkret geht es um Vorwürfe rund um Geschäftspraktiken ehemaliger Mitarbeiter und Tochterfirmen von Wirecard, die gegen US-Gesetze verstoßen haben sollen. Diese Verstöße sollen bereits vor Jahren stattgefunden haben. Ermittlungen von Behörden gegen Wirecard sind nicht bekannt.

Wirecard hat seinerseits schon früher gegen gleichlautende Anschuldigungen rechtliche Schritte eingeleitet und das auch diesmal angekündigt. Die Wertpapieraufsicht Bafin kündigte an, die Vorgänge routinemäßig auf Anzeichen von Marktmanipulation untersuchen zu wollen.

Wirecard teilte mit, insbesondere die Informationen über eine Firma mit dem Namen "Wire Card UK Limited" seien von Zatarra im neuesten Papier falsch widergegeben. Diese sei nicht von Wirecard gegründet worden und auch nie in deren Besitz gewesen. Die Firma sei von einer spezialisierten Agentur gegründet worden, ohne bis zu ihrer Auflösung jemals operativ tätig gewesen zu sein.

Zatarra beharrte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa-AFX auf der Darstellung, dass aufgeworfene Fragen rund um die Geschäfte von Wirecard vom Unternehmen nicht beantwortet worden seien. Die Urheber der Berichte wollten weiter anonym bleiben.

Wirecard bietet Online-Händlern, Banken und Kreditkartenfirmen die Abwicklung von Zahlungen im Internet an. In den letzten Jahren hat das Unternehmen vom Boom des Onlineshoppings kräftig profitiert und ist auch dank mehrerer Zukäufe schnell gewachsen. Neben der Abwicklung vieler verschiedener Zahlungsarten im Netz gehören auch Sicherheitslösungen für Händler und Finanzkonzerne zum Angebot./men/das/he

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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