28.12.2012 18:33:00
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Wiener Börse (Schluss) 3 - ATX gewinnt auf Jahressicht 27 Prozent
Trotz der stetig präsenten Staatsschuldenproblematik in Europa und den USA hat der ATX für das Jahr 2012 eine insgesamt klar positive Bilanz vorzuweisen. Auf Jahressicht hat das heimische Börsenbarometer ein Plus von 26,94 Prozent einstreifen können. Die größten Zuschläge konnten Erste Group verbuchen, welche in Summe 76,85 Prozent zulegen konnten. Zudem konnten die Investoren heuer mit RHI (plus 64,90 Prozent), Raiffeisen (plus 56,77 Prozent) und Andritz (plus 51,45 Prozent) sehr gut verdienen.
Dagegen musste die Telekom Austria-Aktie in diesem Jahr mehr als ein Drittel ihres Werts (37,87 Prozent) abgeben und rangierte damit ganz unten auf der Kurstafel. Weiters waren die Papiere von Strabag (minus 7,62 Prozent) und Verbund (minus 9,52 Prozent) verstärkt auf den Verkaufslisten der Anleger zu finden.
Für das kommende Jahr erwarten Experten einen moderat positiven Trend für die Wiener Börse. Vor allem unter Renditegesichtspunkten infolge niedrigster Zinsen für Staatsanleihen sei Wien nach wie vor ein attraktiver Handelsplatz, hieß es. Allerdings wird die Schulden-Thematik mit all ihren noch ungelösten Problemen auch im kommenden Jahr ein marktbeherrschendes Thema bleiben - ein ruhiges Börsenjahr 2013 wird daher von Aktienexperten nicht erwartet.
Am letzten Handelstag des Jahres fiel die Bilanz für den ATX negativ aus. In einem nachrichtenarmen Umfeld richtete sich das Augenmerk der Anleger vor allem auf den US-Budgetstreit. US-Präsident Barack Obama startet heute einen erneuten Versuch, eine Einigung zwischen der Regierung und der Opposition zu erzielen. Gelingt dies nicht bis zum Silvesterabend, tritt die "Fiskalklippe" und mit ihr automatische Steuererhöhungen und massive Ausgabenkürzungen für die Amerikaner in Kraft. Dies könnte die US-Wirtschaft in die Rezession treiben und somit auch die globale Wirtschaft merklich belasten.
Größter Kursverlierer waren zum Jahresausklang Strabag, die Titel sackten um 2,83 Prozent auf 20,43 Euro ab. Auch RHI (minus 2,54 Prozent) und Wienerberger (minus 1,31 Prozent) standen unter Druck.
Ein europäischer Branchenvergleich wies außerdem Bank- und Versicherungswerte als schwach aus. Die heimischen Sektoren-Vertreter schlossen jedoch ohne klare Richtung. Während Erste Group 1,25Prozent auf 24,03 Euro einbüßten, erhöhten sich Raiffeisen um moderate 0,25 Prozent auf 31,46 Euro. Ebenso legten Vienna Insurance Group 0,25 Prozent auf 40,38 Euro zu.
EVN gaben zum Wochenschluss 0,51 Prozent auf 11,82 Euro ab. Der niederösterreichische Energieversorger hat sein seit dem 6. Juni laufendes Aktienrückkaufprogramm bis voraussichtlich zum 31. August 2013 verlängert. Außerdem werden im Rahmen des Programms weitere bis zu einer Million Stück eigene Aktien der Gesellschaft erworben, hieß es. Als Grund für das Programm wird die "Verbesserung von Angebot und Nachfrage für die Aktie der EVN AG an der Wiener Börse" angeführt, da die Aktie nach Meinung der EVN "unterbewertet ist".
(Forts.) bel/spe
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