03.05.2015 12:09:45
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Wieder mehr als 3.400 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet
ROM (AFP)--Unter Leitung der italienischen Küstenwache sind am Samstag erneut mehr als 3.400 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet worden, die meisten vor der libyschen Küste. An den Einsätzen seien insgesamt 16 Schiffe beteiligt gewesen, teilte die Küstenwache am späten Abend mit. Die insgesamt 3.427 Flüchtlinge sollten zu den italienischen Inseln Lampedusa und Sizilien sowie nach Kalabrien gebracht werden.
Zu den 16 Schiffen gehörte auch das Patrouillenboot "Commandant Birot" der französischen Marine, das seit knapp zwei Wochen für den "Triton"-Einsatz unter Leitung der EU-Grenzschutzagentur Frontex unterwegs ist. Wie die Seepräfektur in der südfranzösischen Hafenstadt Toulon mitteilte, nahm es insgesamt 217 Menschen von drei Booten auf. Zwei mutmaßliche Schleuser wurden festgenommen.
Die italienische Fregatte "Bersagliere" nahm 778 Flüchtlinge auf, das italienische Patrouillenschiff "Vega" weitere 675 Menschen. An den Einsätzen waren zudem mehrere Schiffe der Küstenwache und des italienischen Zolls sowie zwei Schleppkähne und zwei Frachter beteiligt.
Schleuserbanden machen sich das durch den Bürgerkrieg in Libyen entstandene Chaos zunutze, um immer mehr Migranten auf oft kaum seetüchtigen und überladenen Schiffen in Richtung Europa zu schicken. Allein in den ersten Monaten dieses Jahres kamen dabei im Mittelmeer mehr als 1.750 Flüchtlinge ums Leben - 30 Mal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs.
Die bislang größte Katastrophe ereignete sich Ende April, als beim Untergang eines völlig überladenen Schiffes vor der Küste Libyens möglicherweise mehr als 800 Menschen starben. Insgesamt kamen allein im April mehr als 1.200 Menschen ums Leben.
Nach den Flüchtlingstragödien beschlossen die EU-Staats- und Regierungschefs auf einem Sondergipfel Ende April, die Mittel für die "Triton"-Überwachungsmission zu verdreifachen. "Triton" hat seitdem statt drei rund neun Millionen Euro pro Monat zur Verfügung.
Neben der EU-Mission riefen die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen und die auf Malta registrierte gemeinnützige Stiftung Migrant Offshore Aid Station (Moas) einen eigenen Rettungseinsatz ins Leben. Ihr Schiff "MV Phoenix" brach am Samstag von Malta aus zu einer sechsmonatigen Mission im Mittelmeer auf. Ausgerüstet ist das Moas-Schiff mit einer Drohne zur Ortung von in Seenot geratenen Booten. Bei einem ähnlichen zweimonatigen Einsatz war das Schiff im vergangenen Jahr an der Rettung von rund 3000 Menschen beteiligt gewesen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/bek
(END) Dow Jones Newswires
May 03, 2015 05:39 ET (09:39 GMT)- - 05 39 AM EDT 05-03-15
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