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02.03.2016 22:57:38

Westfalenpost: Rolf Hansmann zum Kartellamtsverfahren gegen Facebook

Hagen (ots) - Ist das weltweit größte soziale Netzwerk Facebook womöglich gar nicht so sozial gegenüber seinen Nutzern, wie es der Name dieser Form von Online-Diensten suggeriert? Weil es in seinen Vertragsbestimmungen zur Verwendung von Nutzerdaten Grundsätze des Datenschutzes mit Füßen tritt? Es ist richtig, dass das Bundeskartellamt sich dieser Fragen annimmt und ein Verfahren eingeleitet hat. Daten- und Verbraucherschützer beißen sich an dem Internet-Konzern die Zähne aus. Sie haben nicht die Macht, um Datenschutz-Verletzungen so zu ahnden, dass es Facebook merkt. Das Kartellamt ist da ein ganz anderes Kaliber - mit deutlich größeren Sanktionsmöglichkeiten. Mehr als 28 Millionen Nutzer kommunizieren in Deutschland über Facebook. In dem Wissen um die Marktvorherrschaft wundert es nicht, dass Nutzer den schwammigen Datenschutzbestimmungen zustimmen. Zumal sie von Facebook nicht umfassend darüber aufgeklärt werden, dass man anhand der massenhaft erhobenen persönlichen Daten detaillierte Nutzerprofile für Werbekunden erstellt. Facebook muss im Sinne der Kunden Transparenz leben. Wenn das Unternehmen dies nicht versteht, muss ein klares Wort der Wettbewerbshüter her.

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