16.04.2015 23:02:37
|
Westfalenpost: Die emotionale Einsamkeit des Priesters ernst nehmen / Kommentar von Andreas Thiemann zur neuen Zölibatsumfrage
Die jüngste Umfrage unter deutschen Priestern unterstreicht wenn schon (noch) nicht den Handlungs-, so doch immerhin wenigstens erst einmal den Diskussionsbedarf. Der Zölibat ist nicht "das" Problem innerhalb der katholischen Kirche, aber er ist eins - und nicht das unwichtigste. Vor emotionaler Einsamkeit warnen seriöse Berater, wie etwa der Psychotherapeut und katholische Theologe Wunibald Müller ebenso lange wie bislang vergeblich. Und darüber, ob Zölibat und sexueller Missbrauch in Zusammenhang stehen, darf zumindest nachgedacht werden.
Keine Frage, der Verzicht auf den Zölibat käme in der katholischen
Kirche einem epochalen Paradigmenwechsel gleich. Es wäre das Ende
einer Tradition, die ihre Wurzeln im frühen vierten Jahrhundert hat
aber eben doch nicht in der Bibel. Vieles spricht heute dafür, dass
die Kirche einer solchen inneren Erschütterung sehr wohl stand
hielte. Und auch aus den Reihen eben dieser Kirche mehren sich die
Stimmen, die darin sogar eine großartige Chance erkennen.
An der Basis, in den Gemeinden, würde hierzulande der Zölibatsverzicht sicher kein dramatisches Glaubensbeben auslösen. Franziskus hat 2016 zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit erklärt. Ein schöner Gedanke. . .
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!