13.08.2013 22:53:58
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Westfalenpost: Der neue Pflege-TÜV - Die Angst vor dem Heim ist leider berechtigt
Glücklich, wer Angehörige hat, die sich kümmern. Die vorher viele Einrichtungen besichtigen und dort auch mit Betreuten sprechen. Die später durch ihre regelmäßigen Besuche den Pflegenden vermitteln, dass jemand sich kümmert und kontrolliert. Aber auch das ist keine Garantie dafür, dass im Heim alles passt. Weil durch ständig wechselndes und meist knappes Personal eine angemessene Betreuung oft gar nicht möglich ist.
Der Pflegesektor beschäftigt eine Million Menschen. Er liegt vor der Automobilindustrie. Künftig werden wir mehr als die heute 2,5 Millionen Pflegebedürftigen haben. Schon das sollte ein Grund sein, den Pflegerberuf attraktiver zu machen. Das heißt vor allem: ihn anständig zu bezahlen. Denn während solventen Pflegeheim-Investoren Renditen von sieben Prozent versprochen werden, sind die Gehälter des Personals angesichts der physischen und psychischen Belastung beschämend.
Auch im schlechten System opfern sich Pflegende auf, gibt es gut geführte, die Bedürfnisse der Bewohner an die oberste Stelle setzende Heime. Aber sie sind alles andere als selbstverständlich. Dass wir das hinnehmen, obwohl niemand für sich eine Zukunft auf der Pflegestation ausschließen kann, erstaunt. Wahrscheinlich liegt es am Widerwillen, sich mit Unangenehmem zu beschäftigen. Einer Art Angststarre. Die schadet allen.
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