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27.05.2013 20:29:58

Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Elektroautos

Bielefeld (ots) - Dass Glaube Berge versetzt, darauf hoffen derzeit vermutlich Angela Merkel (CDU) ebenso wie Peter Ramsauer (CSU) und Philipp Rösler (FDP). Doch auch wenn Bundeskanzlerin, Verkehrs- und Wirtschaftsminister in diesem Fall einmütig die gleiche Sprache sprechen - das große Ziel, bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen, wird nach derzeitigem Stand nicht zu erreichen sein. Selbst dann nicht, wenn, wie bereits praktiziert, die Hybrid-Fahrzeuge mit eingerechnet werden. Diese können nur einen kleinen Teil der Strecken elektrisch zurücklegen, bei längeren Fahrten übernimmt ein herkömmlicher Motor die Arbeit. Ende 2012 verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt gerade mal einen Bestand von 7117 E-Autos und 64 995 Hybriden. Gut, in den nächsten 24 Monaten wird die Zahl der Modelle mit rein batterieelektrischem Antrieb erheblich zunehmen. Audi, BMW, Mercedes und VW haben entsprechende Autos angekündigt. Doch sie alle haben nach wie vor aufgrund der eingeschränkten Reichweiten und der hohen Preise Akzeptanzprobleme. Anders sieht es bei den Hybrid-Autos aus. Sie sind voll alltagstauglich und haben den Vorteil, in der Stadt oder beim Stop-and-go-Verkehr bis zu zwei oder auch drei Kilometer von einem Elektroaggregat angetrieben zu werden. Der Strom dafür kommt aus einer Batterie, die sich immer wieder auflädt. Noch größer ist die Reichweite bei Plug-in-Hybriden, von vielen Experten als zukunftsträchtigste Alternative gesehen. Sie haben eine elektrische Reichweite von bis zu 50 Kilometern. Die Energie dafür kann sowohl aus der Steckdose kommen als auch von den Benzin- oder Dieselmotoren produziert werden. Antriebskonzepte dieser Art sind in naher Zukunft vom Kleinwagen bis zur Luxuslimousine oder den Sportautos zu erwarten. Die angestrebte Millionengrenze indessen dürfte aber auch nicht zu erreichen sein, wenn diese Modelle voll mit in die Elektrosparte eingerechnet werden. Für dieses Ziel müssen Anreize her. Vor allem den Autobauern ist nämlich daran gelegen, E-Autos auf die Straßen zu bringen. Diese Fahrzeuge machen sich nämlich überaus positiv auf den CO2-Ausstoß der jeweiligen Flotte der Marke bemerkbar. Und da die Grenzwerte in der EU noch schärfer werden sollen, kämpft der Hersteller um eine bessere Gesamtbilanz Hier könnte ein großer Anreiz liegen. Würden die so genannten Supercredits, also die CO2-Boni für E-Wagen angehoben, könnte sich das positiv auf die Preise auswirken. Das wiederum dürfte die Nachfrage erhöhen - und die Verkaufszahlen bis 2020 bei den reinen Elektroautos zumindest ein wenig anheizen. Wenn dann auch noch die Energiewende geschafft wird, der von Solaranlagen und Windrädern produzierte Strom tatsächlich zu den Haushalten fließt sowie eine Infrastruktur für Ladestationen aufgebaut ist, dann, ja dann hat die Elektromobilität die Chance auf eine besser Zukunft.

Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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