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26.12.2013 20:14:59

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Auftritt einer Femen-Aktivistin beim Weihnachtsgottesdienst des Kölner Kardinals Meisner.

Bielefeld (ots) - Wer protestieren will, muss provozieren dürfen. Dabei sollte es erlaubt sein, auch Grenzen zu überschreiten - gesetzliche Grenzen, sofern dadurch niemand verletzt wird, moralische Grenzen und, wenn es sein muss, Grenzen des guten Geschmacks. Die katholische Kirche reagiert auf den »Auftritt« einer entblößten Frau beim Weihnachtsgottesdienst des Kölner Kardinals Meisner sehr unaufgeregt. Das ist gut. Damit unterscheidet sie sich sowohl von Islamisten, die Karikaturisten und andere mit dem Tod bedrohen, als auch vom russischen Diktator Wladimir Putin, der die Sängerinnen von Pussy Riots nach ihrem Kirchenauftritt sogleich in Arbeitslagern internieren ließ. Eine andere Frage ist, ob die Provokation der Femen-Aktivistin irgendeinem Protest nützt. Was soll vor allem der Spruch »Ich bin Gott« auf nackter Haut? Klar kann man Meisner kritisieren: wegen seiner Äußerungen zu Homosexualität, zu Frauen im Priestertum, zur Abtreibung, der Kirche von unten und mehr. Aber nichts davon wird jetzt diskutiert. Nichts als nackte Haut und ein blöder - nach Geschmack lächerlicher oder anmaßender - Spruch.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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