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19.05.2015 22:32:40

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Äußerungen von Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, zur Flüchtlingspolitik

Bielefeld (ots) - Politisch Verfolgte genießen Asylrecht. So steht es im Grundgesetz. Das Problem ist nur, dass die wenigsten, die sich in den vergangenen Monaten auf den Weg nach Europa gemacht haben, die Möglichkeit bekommen, hier Asyl zu beantragen. Sie vertrauen skrupellosen Schleusern, Tausende ertrinken im Mittelmeer. Die Gleichgültigkeit der EU steht massiv in der Kritik. Sie sieht sich jetzt zum Handeln verpflichtet, will mit militärischen Aktionen gegen Menschenschmuggler vorgehen.

Falsch, meint die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. Sie will Flüchtlingen legale Wege nach Europa eröffnen. Sie sollen schon in Nordafrika Reisedokumente erhalten, um in Europa Asyl beantragen zu können. Ein Pilotprojekt in Italien mit einer begrenzten Anzahl Hilfesuchender soll Vorbild sein.

Kann das in großem Stil funktionieren? Wird dieses Angebot nicht einen unkontrollierbaren Flüchtlingsstrom nach Europa auslösen? Wie groß ist die Belastbarkeit des wohlhabenden Europa, während Länder wie die Türkei und der Libanon ein Vielfaches an flüchtenden Menschen aufgenommen haben? Diese Fragen rütteln an den Grundfesten der vielzitierten »Wertegemeinschaft« Europa. Mit ihrem Vorschlag hat Kurschus einen Nerv getroffen.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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