11.02.2014 19:28:00
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Westdeutsche Zeitung: Es spricht mehr gegen Gentechnik auf dem Acker als dafür = von Volker Budinger
Bei allen unbestrittenen Segnungen, die die Wissenschaft bereitet hat, sollte uns die Geschichte lehren, dass Profite und Ertragssteigerungen zum jetzigen Zeitpunkt mögliche Schäden später nicht aufzuwiegen vermögen. Wie viele Brände hat Asbest verhindert - und wie viel hat die Behandlung der Krebspatienten und die Sanierung verseuchter Gebäude später gekostet - um nur ein Beispiel zu nennen. Auch in dem Fall gab es lange keine Beweise für die schädigende Wirkung, oder niemand konnte sich eine solche vorstellen.
So wie nun beim transgenen Mais, den etwa Wissenschaftler der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als geringes Risiko einstufen. Fehlende Beweise sind aber kein Beleg dafür, dass es keine gibt. Es ist schlicht nicht endgültig abschätzbar, welche Auswirkungen die eingeschleusten Gene respektive deren Produkte langfristig auf die Ökosysteme haben. Es fehlen Vergleichsmodelle, denn in der Natur gibt es diese Gene und deren Produkte in der Form noch gar nicht, wie nun Bakteriengene in Pflanzen.
Gentechnik an sich ist ein wertvolles Instrument der Forschung, um Zusammenhänge zu entdecken. Transgene Organismen, auch Pflanzen, sind wertvoll, um zum Beispiel Medikamente zu produzieren, oder, unter bestimmten Bedingungen, Ernährungsprobleme zu lösen - aber sie gehören allesamt nicht in die Natur oder auf den Acker, sondern in abgeschlossene Systeme - aus Vorsorge.
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