11.10.2013 21:23:59
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Weser-Kurier: Zum neuen Bildungsvergleich der Bundesländer schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Bremen (ots) - Die Enttäuschung ist mittlerweile fast zur Routine
geworden. Und überrascht ist in Bremen wohl längst niemand mehr, wenn
ein neuer Ländervergleich die Leistungen der deutschen Schüler
gegenüberstellt und Bremen das Schlusslicht der Bundesländer bildet.
Das war dieses Mal nicht anders, als die Ergebnisse eines Tests
vorgelegt wurden, der ermittelte, inwieweit Neuntklässler in
Naturwissenschaften die Bildungsstandards für das Ende der
Sekundarstufe I erfüllen. Erschreckend war nur, wie sehr Bremen im
Rückstand war: in Mathematik ein Jahr zum deutschen Mittelwert und
sogar zwei Jahre zu Sachsen als Spitzenreiter. Natürlich muss man
einräumen, dass die erhofften positiven Wirkungen der Schulreform
sich auf das Ergebnis dieses Vergleichs noch nicht ausgewirkt haben.
Und natürlich hat dieses schlechte Abschneiden seine Gründe auch
darin, dass es in Bremen besonders viele Schüler gibt, die aus armen
oder bildungsfernen Elternhäusern kommen oder einen
Migrationshintergrund haben. Überall in Deutschland schneiden diese
Schüler im Durchschnitt schlechter ab als diejenigen aus sozial
besser gestellten Elternhäusern. Man muss dann aber auch feststellen,
dass die Forscher diesen Zusammenhang immer wieder konstatierten, für
ganz Deutschland, seit der ersten Pisa-Studie im Jahr 2000. Und man
muss konstatieren, dass es für dieses Problem immer noch keine Lösung
gibt. Ganztagsschulen können hier einen Beitrag leisten, weil es dort
mehr Angebote in der Schule selbst gibt und Schüler weniger davon
abhängig sind, ob ihre Eltern ihnen helfen können. Dass Bremens
Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt noch vorsichtig und die
Bildungspolitiker aller Parteien - auch der Koalitionsfraktionen -
einen weiteren Ausbau dieser Schulen fordern, ist daher richtig und
verständlich. Alles andere wäre politisch einfach nicht zu erklären.
Richtig ist aber auch, sich nun mit der fachlichen Qualität des
Unterrichts in Bremen auseinanderzusetzen. Es gibt da auch einen
relativ einfachen Ansatzpunkt: Dass in Bremen - zusätzlich zu allen
anderen Problemen - 36 Prozent der Lehrer Mathematik fachfremd
unterrichten, ist inakzeptabel.
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