13.11.2013 21:41:17
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Weser-Kurier: Zum Abschluss der EKD-Synode schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Bremen (ots) - Die Evangelische Kirche in Deutschland hat ein
Generationenproblem. Nirgendwo wurde das so deutlich wie auf der
Synode in Düsseldorf: Bei der Wahl zur Vorsitzenden des
Kirchenparlaments befanden sich alle drei Kandidaten im Rentenalter.
Und dass die Synode zum zweiten Mal in der laufenden
Legislaturperiode Nachwahlen zum Rat durchführen musste, hängt
ebenfalls damit zusammen - schließlich verließ einer der beiden
ausscheidenden Kandidaten, der frühere bayerische Landesbischof
Johannes Friedrich, den Rat der EKD aus Altersgründen. Dabei war die
EKD noch 2009 voller Hoffnung in eine neue Zeit gestartet: Mit der
damaligen Ratsvorsitzenden Margot Käßmann, die mittlerweile ebenfalls
Großmutter ist, und der Grünen-Abgeordneten Katrin Göring-Eckardt
waren zwei zumindest jung wirkende Frauen in den beiden wichtigsten
Ämtern der evangelischen Kirche zu finden. Doch dann fuhr Käßmann
betrunken durch Hannover, und Göring-Eckardt wurde Spitzenkandidatin
und Fraktionsvorsitzende im Bundestag. Zwar hat man mit Irmgard
Schwaetzer die im besten Sinne ideale Kandidatin für das Präsesamt
gefunden - aber dass bei ihrer Wahl überhaupt zur Vorgängergeneration
gegriffen werden musste, zeigt wie dünn die Personaldecke der EKD
ist. Deshalb ist es gut, dass die EKD-Synode mit dem bayerischen
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm einen Hoffnungsträger in den
Rat gewählt hat. Doch er allein kann keine Wunder bewirken. Und die
Herausforderungen, vor denen die EKD in den nächsten Jahren steht,
sind am Horizont schon sichtbar: Noch nämlich steigen dank der guten
wirtschaftlichen Lage die Kirchensteuereinnahmen stärker als die Zahl
der Kirchenmitglieder sinkt. Doch das wird nicht immer so sein.
Angesichts immer schärferer Debatten um staatliche Zuschüsse für die
Kirchen, eines militanter werdenden Atheismus und immer größerer
sozialer Herausforderungen in Deutschland muss die EKD ihre Sprach-
und Handlungsfähigkeit im Blick behalten. Weswegen es gut ist, dass
mit der Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts zumindest eines der
wesentlichen Streitthemen vom Tisch geschafft wurde. Denn das gibt
der Kirche, deren Stimme in der Gesellschaft unverzichtbar ist,
zumindest etwas neue Luft zum Atmen.
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