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06.08.2016 00:37:38

Weser-Kurier: über Oskar Lafontaine schreibt Norbert Holst:

Bremen (ots) - Also doch: Oskar Lafontaine will es noch einmal wissen. Der 72-Jährige plant offenbar eine erneute Spitzenkandidatur für die Linke bei der Saarland-Wahl 2017. Das ist auch ein Signal an die Parteispitze in Berlin. Einigen im Bundesvorstand geht der einstige Saar-Napoleon mittlerweile ganz schön auf den Keks. Lange Zeit hatte sich Lafontaine zurückgehalten. Doch seit Monaten sorgt er, ähnlich wie Ehefrau und Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, regelmäßig für Störfeuer: Mal fordert er Kontingente für Flüchtlinge, dann bezeichnet er Hillary Clinton wegen der US-Drohnenangriffe als "Terroristin", nutzt mit Vorliebe den Hashtag #fucktheusimperialism". Mit solchen Attacken verstört Oskar Lafontaine die eigenen Genossen, noch mehr aber die potenziellen Bündnispartner von SPD und Grünen. Trotzdem flirtete er mit Sigmar Gabriel und später auch mit Jürgen Trittin, um die Chancen für Rot-Rot-Grün auszuloten. Genauso wie Ex-Fraktionschef Gregor Gysi schafft es Lafontaine nicht, auf Dauer einen Gang zurückzuschalten. Für die verjüngte Parteispitze werden die beiden selbstbewussten Altpromis langsam aber sicher zu einem Problem.

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