26.08.2016 23:07:38
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Weser-Kurier: Über die Piratenpartei schreibt Norbert Holst im "Weser-Kurier" (Bremen) vom 27.08.2016:
Was bleibt? Die Erinnerung an die skurrilen Talkshow-Auftritte des einstigen Geschäftsführers Johannes Ponader. Oder die "Bombergate"-Affäre, nachdem eine Aktivistin in Dresden den Spruch "Thanks Bomber Harris" auf ihren Oberkörper gemalt hatte. Doch es bleiben auch die erfolgreiche Kampagne gegen geplante Netzsperren ("Zensursula" von der Leyen) oder der Kampf gegen die Vorratsdatenspeicherung.
Von der Öffentlichkeit wurden die Piraten als "Internet-Partei" wahrgenommen. Ironischerweise hat das Internet ihren Boom angefacht, aber auch viel mit ihrem Absturz zu tun. Wer Spitzenleute aus falsch verstandener Basisdemokratie nicht schnell Stellung beziehen lässt, der kommt im flinken Online-Zeitalter zu spät. Und wer aus falsch verstandener Transparenz die Feindschaften zu "Parteifreunden" - für alle nachlesbar - in sozialen Netzwerken pflegt, der hat Lust am politischen Suizid.
Heute dringen die Piraten mit ihrem profunden Wissen in der Netzpolitik kaum noch durch. Das ist bedauerlich, wie dieser Tage eine Bilanz zur "Digitalen Agenda 2014-2017" der Bundesregierung zeigt. Der Branchenverband Eco listet auf: Von 45 untersuchten Maßnahmen sind mehr als die Hälfte noch in Arbeit oder noch gar nicht angegangen.
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