21.03.2015 22:34:05
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Weser-Kurier: über den Wahlkampf in Bremen schreibt Moritz Döbler:
Bremen (ots) - Es mutet seltsam an, dass die Straßen voll mit
Wahlplakaten der Parteien hängen, aber die SPD fehlt. Ausgerechnet
die SPD, die seit 70 Jahren ununterbrochen den Bürgermeister stellt,
hält sich raus. Ausgerechnet die stärkste politische Macht beklagt
sich, dass man sich mit den kleineren Parteien nicht über einen
kürzeren Plakatierungszeitraum einigen konnte. Was ist das nun?
Selbstgerechte Bräsigkeit, Unprofessionalität, Allmachtsgehabe? Wenn
das Verhalten der SPD wenigstens dazu führte, dass am Ende der Sinn
der ursprünglichen Initiative - weniger Plakate, weniger Müll,
weniger Kosten - erreicht würde. Aber das kann man knicken. Denn der
Zeitraum, in dem die Plakate der SPD hängen, ist um ein Viertel
kürzer, aber trotzdem werden es wie bei früheren Wahlen ungefähr 2000
Stück sein. Geradezu schrill ist es, dass die SPD den anderen
Parteien Unglaubwürdigkeit und Wortbruch vorwirft, weil die
tatsächlich gemäß der gesetzlichen Acht-Wochen-Frist in den Wahlkampf
eingestiegen sind. Diese Pose passt zum Bestreben der Koalition,
strittige Inhalte, große und kleine, aus dem Wahlkampf zu nehmen. Vom
absehbaren Nachtragshaushalt über den City-Center bis zu den Stühlen
für die Bürgerschaft - Streit soll es erst nach dem 10. Mai wieder
geben. Dabei wäre der Wahlkampf dafür genau der richtige Zeitpunkt.
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