24.07.2017 23:17:56
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Weser-Kurier: Über das Autokartell schreibt Stefan Lakeband:
Bremen (ots) - Das Wort der Stunde heißt Aufklärung. Das fordern
Betriebsräte, Verbraucher, Automobilexperten, und vor allem fordern
es Politiker. Alles und alle für die Wahrheit, könnte man meinen.
Dabei ist es gerade die Politik, die immer wieder mit Kleinreden und
Ignorieren aufgefallen ist, wenn es um Verfehlungen der Autobranche
geht. Denn schon im Diesel-Skandal um Volkswagen hätten sich viele
wesentlich mehr Aufklärungsarbeit gewünscht. Das Zögern ist
verständlich. Schließlich hängen viele Jobs an den Autobauern, und -
so die Logik vieler Politiker - wer sich gegen die Hersteller stellt,
der vergrault auch potenzielle Wähler. Deswegen dürften viele von
ihnen so vorsichtig sein und sich im Spagat versuchen. Diese
Hasenfüßigkeit darf sich die Politik nicht mehr erlauben. Die
Autobauer haben ihre Kunden wissentlich betrogen, so scheint es.
Nicht nur sollen sie den Wettbewerb verhindert haben, sondern auch
Umweltfreundlichkeit vorgetäuscht haben, wo keine da war. Sollte auch
nur die Hälfte der Vorwürfe wahr sein, darf die Autoindustrie nicht
mehr nur mit eine mündlichen Verwarnung davonkommen. Alles andere
wäre unglaubwürdig.
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