15.08.2014 20:23:00
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Weser-Kurier: Kommentar von Silke Hellwig zur Dienstwagenaffäre in Hannover
Bremen (ots) - In Niedersachsen geht es um ausgiebiges Pendeln im
Dienstwagen, in Bayern ging es um sehr interne Angestellte - von
Abgeordneten mit Posten versorgte Verwandte. Die Affären haben etwas
gemeinsam: Sie zeigen, dass Menschen mit Privilegien zu einer
gewissen Kulanz neigen. Ob sie das bewusst tun, ohne Arg oder aus
Versehen, wie es der Präsident des niedersächsischen Landgerichts
versichert, wer weiß das schon. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Die niedersächsische Affäre lässt auch vermuten, dass sich manch
einer schwer tut, in seinem Gedächtnis zu kramen. Dabei gibt es
genügend Beispiele aus der Vergangenheit: Die einstige
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte sich ihren Dienstwagen an
ihren spanischen Urlaubsort fahren lassen. Rita Süssmuth geriet unter
Druck, weil ihr Mann einen Dienstwagen nutzte. Ursula von der Leyen
musste sich als Familienministerin Fragen gefallen lassen, wegen
häufiger Fahrten zwischen Wohnort und Berlin. Dazu kommen besondere
Großzügigkeiten mit Flugmeilen, mit der Bundeswehr-Flugbereitschaft
und, und, und. Was könnte man daraus lernen, wenn man allein den
Gedanken an das böse Wort Selbstbedienungsmentalität vermeiden und
sich als Amts- buchstäblich auch als ein Würdenträger verstehen will?
Eigentlich ganz einfach: Je reicher man an Privilegien ist, desto
geiziger gilt es damit umzugehen.
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