08.01.2016 21:57:38

Weser-Kurier: Kommentar von Silke Hellwig über Bremens Friedhöfe

Bremen (ots) - Bremen quält sich gerne mit sich selbst. Das gilt auch für die städtische Entwicklung. Nur ein Beispiel ist der künftige Friedhofsentwicklungsplan. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass die Grünen Friedhofsflächen als Parks erhalten wollen. Das freut jeden Spaziergänger, die Angehörigen der Toten und wohl den ganzen Stadtteil (so er nicht für die Pflege herhalten muss). Das wäre auch kein Problem, bräuchte Bremen nicht dringend weiteren Wohnraum, vor allem für Menschen mit geringerem Einkommen. Wo er entstehen soll? Weiß man nicht, bekannt ist nur, wo er unerwünscht ist: Natur soll nicht geopfert werden, Hochhäuser sind verpönt sowie selbstredend niedersächsisches Terrain, für die Grünen eben auch ehemalige Friedhofsflächen. Bremen ist anspruchsvoll: Man will Bauen ohne Halme zu knicken, optimale Verkehrsanbindungen ohne Autobahn und Flughafen, Sparen ohne Konsequenzen, Radfahrer bevorzugt behandeln, Autofahrer aber auch und natürlich Fußgänger. Wenn es einst gelingen sollte, den Kreis zu quadrieren, geschieht das mit großer Wahrscheinlichkeit in Bremen. Schließlich wird hier unablässig geprobt.

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