27.01.2016 23:37:37
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Weser-Kurier: Kommentar von Philipp Jaklin über den Beluga-Prozess
Bremen (ots) - Es klingt zunächst ein wenig schizophren, was Niels
Stolberg da am Mittwoch als seine Version des Untergangs von Beluga
schilderte. Veranwortung wolle er übernehmen, verkündete der frühere
Chef der Reederei im Gerichtssaal. Schließlich sei er der Kapitän
gewesen. Um dann Punkt für Punkt darzulegen, warum aus seiner Sicht
von den Anklagepunkten wenig übrig bleiben wird. So will es nicht
zusammenpassen, dass Stolberg erst betont, die Crew habe auf
Anweisung des Kapitäns gehandelt - eigentlich eine
Selbstverständlichkeit -, im Zusammenhang mit dem konkreten Vorwurf
Kreditbetrug aber seinen früheren Angestellten beschuldigt, das
Modell der Kickback-Zahlungen ersonnen zu haben. Auch Stolbergs
Hinweis auf die Rolle der Banken bei seinen Geschäften könnte man als
Ablenkungsmanöver in eigener Sache verstehen. Trotzdem ist es
richtig, dass dieser Punkt zur Sprache kommt. Was war, was ist
eigentlich branchenüblich in der Schifffahrt an Provisionen und
verdeckten Zahlungen? Darüber wüsste man gerne mehr. Man darf
gespannt sein auf die weiteren Prozesstage.
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