22.01.2015 22:17:58
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Weser-Kurier: Kommentar von Andreas Holling zur EZB-Entscheidung
Bremen (ots) - 60 Milliarden Euro - eine sechs mit zehn Nullen. So
viel Geld will EZB-Chef Mario Draghi in den europäischen
Wirtschaftskreislauf pumpen, um der Krise in der Eurozone zu
begegnen. Und das jeden Monat - bis September 2016. Mehr als 1,1
Billionen Euro stehen ab März für den Kauf von Staats- und
Unternehmensanleihen bereit. Reicht die Summe nicht aus, um die
Wirtschaft der Eurozone in Fahrt zu bringen, könnten sogar noch mehr
Mittel fließen, heißt es. Doch wird das nun beschlossene Programm mit
dem klangvollen Namen Quantitative Easing (QE) die erhoffte Rettung
bringen? Wenn alles gut geht, wird die Inflation auf ein normales Maß
gebracht und die Exporte werden dank eines billigen Euros gestärkt.
Doch die Probleme der Gemeinschaft können weder die Zentralbank noch
ihre expansive Geldpolitik lösen. Gefordert ist die Politik Europas.
Sie muss zukunftsfähige Reformen auf den Weg bringen, statt sich in
kleinstaatlicher nationaler Wirtschaftspolitik zu ergehen. Zeit zum
Handeln hat ihnen die EZB bereits mit früheren Programmen verschafft.
Doch während die Verantwortlichen in Portugal, Spanien und Irland
ihre Hausaufgaben gemacht haben, scheinen die Staatschefs in Rom und
Paris noch immer zu glauben, dass die EZB es mit ihren Billionen
schon irgendwie richten wird. Ein Irrglaube, der Europa noch teuer zu
stehen kommen kann.
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