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09.06.2013 19:11:57

WAZ: Sprachlos am Krankenbett. Kommentar von Wilfried Goebels

Essen (ots) - Ärzte sind Mangelware in Deutschland. In ihrer Not setzen Kliniken deshalb zunehmend auf medizinischen Nachschub aus dem Ausland. Das Problem: Viele ausländische Ärzte sprechen nicht oder nur gebrochen Deutsch. Das Risiko von Fehldiagnosen und falschen Therapien aber wächst, wenn Patienten ihre radebrechenden Ärzte nicht verstehen. Mit bundesweit einheitlichen Sprachtests für ausländische Mediziner wollen die Länder die Sprachlosigkeit am Krankenbett beenden. Das ist praktischer Patientenschutz. Die sprachliche Aufrüstung aber hat einen Haken: In Rheinland-Pfalz bestanden 40 Prozent der Prüflinge den strengen Sprachtest nicht. Das Arzt-Patienten-Verhältnis baut auf Vertrauen. Ohne sprachliche Verständigung ist das nicht möglich. Für eine richtige Diagnose müssen die Symptome des Patienten bekannt sein. Gleichzeitig muss der Patient verstehen, welche Therapie der Arzt anwenden will. Das gilt nicht nur für ausländische Ärzte: Auch das medizinische Fachchinesisch, das manche Ärzte benutzen, gehört heute nicht mehr ans Krankenbett.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de

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