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07.09.2016 21:32:38

WAZ: Schwieriger Dialog - Kommentar von Christopher Onkelbach zu Ditib

Essen (ots) - Es gibt gute Gründe dafür, dass die grüne Schulministerin Sylvia Löhrmann anders als der SPD-Innenminister an der Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Islamverband Ditib festhält. Kinder muslimischen Glaubens gehören in NRW schon seit vielen Jahren zur drittgrößten Glaubensgemeinschaft. Da es in NRW den Religionsunterricht mit Verfassungsrang bereits für christliche und jüdische Kinder gibt, ist es nur richtig, dass auch muslimische Kinder entsprechend unterrichtet werden. Der Beirat, in dem auch ein Ditib-Vertreter sitzt, übernimmt dabei eine ähnliche Rolle wie die Kirchen beim christlichen Religionsunterricht. Die Arbeit dieses Gremiums ist angesichts der großen Zahl muslimischer Schulkinder von wachsender Bedeutung.

Dennoch ist es richtig, dass die Landesregierung sehr genau hinschaut, was sich in diesem Beirat abspielt. Ditib ist eine von der Türkei finanzierte Religionsanstalt. Die für die Anerkennung als Religionsgemeinschaft geforderte Staatsferne ist schon deshalb nicht gegeben - und wohl auch nicht im Sinne der türkischen Regierung. Nichts aber kann weniger im Interesse des Schulministeriums sein, als dass türkische Politik über diesen Umweg in hiesige Klassenzimmer gelangt.

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