07.05.2017 20:13:56
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WAZ: Schubumkehr beim Schulz-Effekt - Kommentar von Alexander Marinos
Würde Hannelore Kraft in NRW scheitern, käme die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Martin Schulz im Bundestagswahlkampf wiederum nur schwerlich zurück auf Augenhöhe zu den Unionsparteien und zur Kanzlerin Angela Merkel.
Saarbrücken, Kiel, Düsseldorf und dann Berlin? Es scheint sich fortzusetzen, was im Saarland begonnen hat. Und es wird deutlicher, dass es nicht nur der "Kramp-Karrenbauer-Effekt" war, der den sogenannten Schulz-Effekt überlagert hat. Vielmehr begann die Entzauberung des "Heiligen Martin" unmittelbar nach dem ersten Rausch der Genossen. Der Keim des jetzt fortgesetzten Misserfolgs lag in der maßlosen Übertreibung selbst; der ganze Hype war aus Sicht der Sozialdemokraten von Anfang an zu schön, um wahr zu sein. Die Folge war, dem Wirkmechanismus der sich selbst erfüllenden Prophezeiung folgend, dass Schulz aus Angst vor einer frühzeitigen Trendumkehr sich merkwürdig rar machte.
Was will Schulz?, fragten sich Freund und Feind im ersten Moment. Zuletzt folgte die fast schon vernichtende Frage: Wo ist Schulz überhaupt? Der Wähler, dieses Sensibelchen, hat´s gemerkt und ins Soufflé gestochen. Noch vor ein paar Wochen galt ein Sieg in Kiel für die SPD als wichtiger Etappensieg auf dem Weg ins Kanzleramt. Jetzt heißt es angesichts der Schubumkehr: Ist ja nur eine Landtagswahl.
Immerhin gibt es etwas, worüber sich alle Demokraten freuen können. Die Rechtspopulisten von der AfD kommen mit ihren internen Querelen nicht an. Gut so.
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